Eine Doppelspitze soll im künftigen Schutzgebiet Nationalpark Schwarzwald die vielfältigen Aufgaben lösen. Schon am 23. Januar wird der neue Nationalparkrat seine erste Sitzung abhalten.

Stuttgart - Nachdem der Nachtragshaushalt des Landes verabschiedet und 7,2 Millionen Euro für den Nationalpark Schwarzwald bewilligt wurden, hat der Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne) die Leitung des Parks bestimmt: Wie erwartet bilden der Biologe Wolfgang Schlund (52) und der Forstwirt Thomas Waldenspuhl (56) eine Doppelspitze. Der Nationalpark starte zum 1. Januar, teilte Bonde mit. Und am 23. Januar werde der aus 24 Mitgliedern bestehende Nationalparkart zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen. Der Rat ist paritätisch aus Vertretern der Region und der Landesverwaltung besetzt.

 

Als „hervorragende Wahl“ begrüßte der Naturschutzbund Nabu die Entscheidung: „Das neue Führungsduo bringt das Beste aus Forst und Naturschutz zusammen“, kommentierte der Nabu-Landesvorsitzende Andre Baumann die Entscheidung. Schlund hat zusammen mit seiner Frau Friederike Scharfe das Naturschutzzentrum Ruhestein aufgebaut, das er seit 1998 leitet. Waldenspuhl ist seit 2007 Chef der Abteilung „Wald und Gesellschaft“ bei der Forstlichen Versuchsanstalt in Freiburg.

Bonde betont die fachliche Eignung der beiden Kandidaten

Auch Minister Bonde betonte, dass die beiden künftigen Leiter in der Vergangenheit „ihre besondere fachliche Eignung, ihre Führungsqualitäten und ihre große Identifikation mit dem Nationalpark Schwarzwald außerordentlich eindrucksvoll unter Beweis gestellt“ hätten.

Manchen Stuttgartern ist Thomas Waldenspuhl noch als kommissarischer Leiter des hiesigen Forstamts in Erinnerung. Im Zuge der Umgestaltung der baden-württembergischen Forstverwaltung wurde er 1998 nach nur zwei Jahren in der Landeshauptstadt in den Schwarzwald versetzt. Das sorgte damals für großen Unmut: Mehrere Institutionen und Persönlichkeiten, darunter Stadträte und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, setzten sich für Waldenspuhls Verbleiben in Stuttgart ein.

Sitz der Verwaltung des künftigen Nationalparks wird das bisherige Naturschutzzentrum Ruhestein sein. Im Jahr 2016 soll es dort 89 Personalstellen geben. Ein Jahresprogramm für 2014 mit einer breiten Palette an Angeboten und Veranstaltungen solle „zeitnah“ veröffentlicht werden, versprach Bonde.