Sind Ufos in der City hinter Breuninger gelandet? Ferdinand und Maximilian Trautwein haben am Donnerstagabend die zweite Saison ihrer Fondue-Bubbles eröffnet – freie Termine für die kleinen Pop-up-Gaststuben gibt es keine mehr.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Der gemeinsame Genuss eines Käse- oder Fleischfondues in leuchtenden Iglus aus Plexiglas ist der Verkaufshit, bevor es richtig losgeht. Die Trautwein-Brüder von der Möhringer Linde müssen in diesem Winter keine Werbung für ihre Bubbles in einer Gasse des Dorotheen-Quartiers machen. Denn seit Wochen heißt es bei ihnen: Nichts geht mehr!

 

In dieser Saison sind alle Plätze in sieben Halbkugeln an sieben Abenden der Woche ausgebucht – der Ruhetag ist längst gestrichen. Die Gäste dürften bei der Premiere im vergangenen Jahr sehr zufrieden gewesen sein. Und die Betreiber haben beweisen, dass sie den richtigen Riecher für gute Geschäftsideen haben.

Die neue Weinbar Ve eröffnet in der kommenden Woche

Acht Personen können in einem Iglu Platz nehmen, in dem es kuschelig warm ist. Passanten, die noch nichts von dieser Attraktion wussten, staunten nicht schlecht zum Start der zweiten Saison am Donnerstagabend. Etliche wollten auf der Stelle eine der kleinen Pop-up-Gaststuben buchen, um die herum kleine Weihnachtsbäume aufgestellt sind. Doch der Wirt Maximilan Trautwein muss alle enttäuschen. „Es ist wirklich nichts zu machen“, sagt er, „alle Abende sind reserviert – wir können bis Weihnachten leider keine Termine mehr dranhängen.“

Dame-Runde am Donnerstabend zur Start der Fondue-Bubbles. Foto: Uwe Bogen

Bedient werden die Gäste aus der neuen Weinbar Ve heraus, die Janina von Essen in der nächsten Woche nach langem Warten aufs grüne Licht vom Stuttgarter Baurechtsamt eröffnen wird. Schon jetzt kann man einen Blick in das schöne Ambiente werfen.

Für einen Platz in einem der Fondue-Bubbles zahlt man in diesem Jahr 79 Euro (vor einem Jahr waren es 69 Euro) inklusive Fondue mit Zutaten sowie Wein und Wasser – und jetzt kommt auch noch ein Dessert dazu. Entstanden sind die Plexiglas-Iglus in den USA während der Pandemie, sagt Maximilian Trautwein. Damals musste man sich selbst in großen Restauranträumen oder Hallen separieren. Deshalb setzte man vier bis acht Personen nach den Corona-Regeln abgeschirmt zusammen, also jede Blase für sich.

Die Brüder, die nächstes Jahr im Tourismus-Haus ihr Restaurant Knitz am Marktplatz eröffnen, haben sieben Leucht-Iglus gekauft und glauben, dass die hohe Investition sich in einigen Jahren auszahlen werden – wer von dem Run auf die Plätze hört, zweifelt nicht daran. Man trifft seinen Freundeskreis, also seine Bubble, in einer Bubble. Manche meinen, es sei ein bisschen wie im Zoo, wenn lustige Runden ihre Gabeln unter dem durchsichtigen Schutzschirm in den Fondue-Topf stecken – aber sie haben großen Spaß daran, wie man zum Start gesehen hat.