Rechtsradikale haben eine evangelische Kirche in Dortmund besetzt und ein anti-islamisches Transparent vom Kirchturm gehängt. Die Aktion sorgt für Empörung in der Stadt.

Dortmund - Die evangelische Kirche in Dortmund hat eine Aktion von Rechtsradikalen scharf kritisiert, die einen Kirchturm besetzt und ein antiislamisches Transparent gezeigt hatten. „Hier ist kein Platz für Rassismus“, sagte der Superintendent der Stadtkirche, Ulf Schlüter, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Extremisten hatten am Freitagabend auf dem Turm der Reinoldikirche direkt am Weihnachtsmarkt auch Pyrotechnik gezündet.

 

Eine Perversion dessen, wofür Kirche steht

„Wir empfinden es als Respektlosigkeit, unsere Kirche für rechte Propagandazwecke zu missbrauchen“, betonte Schlüter. Die Aktion sei eine Perversion dessen, wofür Kirche stehe, nämlich für Frieden, Gebet, Versöhnung und Verständigung. Die Kirche und der Zugang zum Turm blieben in der Adventszeit weiter für alle Menschen geöffnet. „Wir werden keine Kontrollen einführen, aber verstärkt darauf achten, wer zu uns hereinkommt.“ Die Kirche setze mit ihrer Arbeit in Dortmund seit Jahren klare Zeichen gegen rechts und tue das weiter.

Die Polizei hatte die Reinoldikirche am Vorabend geräumt und die Aktion beendet. Der Staatsschutz ermittelt gegen acht polizeibekannte Verdächtige wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs, der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole sowie des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, weil Leuchtfeuer entzündet worden waren.