Am Hanweiler Sattel haben sich am Wochenende die Downhillfahrer rasante Wettfahrten geliefert. Wem auf der anspruchsvollen Piste durch den Wald die flotteste Fahrt gelang.

Downhill - He, schau mal wie der fliegt“ – eine ganze Gruppe acht- bis zwölfjähriger Jungen hat sich da neben gut 50 anderen Zuschauern am letzten und größten Sprung an der Downhillstrecke am Hanweiler Sattel versammelt. Und es sieht natürlich auch spektakulär aus, wenn die in voller Montur, mit Helm und Protektoren ausgerüsteten Radler hier rund 50 Meter vor dem Ziel der Strecke drei Meter hoch und zehn bis zwölf Meter weit durch die Luft rauschen, um hinter dem Scheitelpunkt des nächsten Buckels zu landen und sofort in die nächste Kurve zu liegen und über Wurzel und Waldboden weiter zu brettern.

 

Zwei Frauen sind mit im Teilnehmerfeld

63 Teilnehmer sind es diesmal beim zum achten Mal ausgetragenen Korber Downhill Race. Darunter, berichtet Jens Bayer, sind auch zwei Frauen. Insgesamt ist das Teilnehmerfeld nicht ganz so kräftig bestückt wie in vergangenen Jahren. Parallel findet am gleichen Tag in Innsbruck ein Downhill-Rennen statt das zur Weltcupserie zählt. Deshalb seien einige Fahrer, die sonst am Hanweiler Sattel mit um den Sieg fahren diesmal nicht dabei.

Andererseits werde das Rennen in Korb immer bekannter. Auch diesmal sind Teilnehmer aus Bayern und anderen Bundesländern unter denen, die übers Rennwochenende am Hanweiler Sattel campieren. Sogar ein in Deutschland lebender Engländer sei mit am Start, erzählt Bayer, der im vergangenen Jahr selbst die sogenannte Pro-Klasse gewonnen hat, die Klasse der Topfahrer.

Wie in jedem Jahr ist die insgesamt knapp einen Kilometer lange Strecke mit einer Höhendifferenz von 120 Metern extra neu gerichtet und mit anspruchsvollen Elementen, wie eben jener größeren Schanze am Pistenende versehen worden. Neue Sprünge sind dabei entstanden, alle mit einer Streckenvariante zur Umfahrung versehen. „Niemand muss springen“, meint Jens Bayer, allerdings sei die Umfahrung natürlich langsamer. Die Aktivisten der Radfahrer haben viel mit Stein gebaut. „Das sieht besser aus, hält länger und passt besser ins Waldbild.“ Und außerdem sei es auch Brauch, die Piste direkt vor jedem Rennen neu zu gestalten, damit alle Fahrer mit den gleichen Chancen ins Rennen gehen.

Ein Sturz der glimpflich ausgeht

Die Jungs unten an der großen Schanze haben derweil gesehen, dass es bei einem solchen Sprung auch mal schief gehen kann „Unfall an Punkt acht, Strecke gesperrt“,lautet der Funkspruch ans Kampfgericht. Dort macht sich Jens’ Bruder Matthias Bayer, der Cheforganisator und Abteilungsleiter der Radsportler des SC Korb höchstpersönlich auf zum Ort des Crashs. „Alles ok, er steht wieder“ gibt er kurz darauf Entwarnung – keine ernsthaften Verletzungen. Von den Zuschauern gibt es auf aufmunternden Beifall für den Gestürzten, dem trotzdem noch die Chance auf einen erfolgreichen Rennverlauf bleibt. Denn laut Reglement hat jeder Teilnehmer zwei Läufe – die beste Zeit wird gewertet.

Die Hoffnung der Korber auf einen weiteren Heimsieg im eigenen Downhill-Rennen am Hanweiler Sattel erfüllt sich am Ende: Mit 1:15:49 Minuten ist Jens Bayer auf dem frisch überarbeiteten, anspruchsvollen und steilen Waldparcours am flottesten von allen unterwegs.