Nach langen Querelen soll die Downhill-Strecke zwischen Degerloch und dem Stuttgarter Süden nun doch gebaut werden. Zunächst geht sie für zwei Jahre in Betrieb. Darauf haben sich die Ämter geeinigt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch - Fred Stradinger hat sich lieber ruhig verhalten. „Sicherheitshalber habe ich keine Fragen gestellt“, sagt der CDU-Stadtrat und Vorsitzende des Stuttgarter Sportkreises. Denn jede Frage könnte die Sache in die Länge ziehen. Und das darf aus seiner Sicht keinesfalls passieren. Die Rede ist von Stuttgarts erster legalen Downhill-Strecke. Um die Route für Extremradler, die zwischen Degerloch und Heslach verlaufen soll, ging es vergangene Woche im Sportausschuss. Und Stradinger hatte Sorge, dass Nachfragen Zeit rauben, „Für die Lösungen der Probleme“, sagt er.

 

Wie berichtet, sollte die Downhill-Strecke seit Sommer 2013 fertig sein. Doch es sind Schwierigkeiten aufgetreten. Dazu gehört, dass die beauftragte Firma insolvent gegangen ist, aber auch eine Forderung des Amts für Umweltschutz, die das Sportamt an seine Grenzen gebracht hat. Das Sportamt sollte nachweisen, dass künftig kein Downhiller mehr illegal durchs Gehölz rast. Nur dann würde das Amt für Umweltschutz den Wald vom Landschaftsschutz befreien.

Die Strecke soll bis zum Sommer gebaut werden

Von diesen Problemen war im Sportausschuss keine Rede mehr. Die Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann hat stattdessen zugesichert, dass die Strecke bis Sommer gebaut werde. „Ich war nicht nur positiv überrascht, sondern auch hocherfreut“, sagt der CDU-Stadtrat Stradinger. „Der gordische Knoten ist offenbar durchschlagen.“ Weil für ihn vor allem zählt, dass die Strecke endlich gebaut wird, hat er sich nicht erkundigt, wie die Probleme gelöst werden. Er weiß nur, dass sich die Bürgermeister Susanne Eisenmann, Matthias Hahn und Dirk Thürnau zusammen mit den Leitern des Sportamts und des Amts für Umweltschutz getroffen haben.

Das bestätigt Sven Matis, der Sprecher der Stadt. Das Gespräch sei am 21. Februar gewesen. Der OB Fritz Kuhn habe „stets für einvernehmliche Lösungen“ geworben, sagt Matis. „Um diese rasch zu erarbeiten, haben die verantwortlichen Bürgermeister das weitere Vorgehen abgestimmt.“ So hätten sich das Sportamt und das Amt für Umweltschutz schließlich geeinigt. Geplant sei eine zweijährige Probezeit. „Das Sportamt wird in dieser Zeit schauen, inwieweit der Wald ringsherum entlastet wird“, sagt der Stadtsprecher. „Wir gehen davon aus, dass die öffentliche Strecke die Biker anzieht und auf die rechte Bahn lenkt.“

Wegen einer neuen Holzbrücke wird die Strecke teurer

Die Downhill-Route wird 175 000 Euro statt 135 000 Euro kosten. Der Grund ist unter anderem eine neue Holzbrücke. „Sie soll verhindern, dass es zu Konflikten zwischen den Bikern, den Spaziergängern und dem Forstverkehr kommt“, sagt Matis. Woher das zusätzliche Geld kommt, „das wird gerade geklärt“. Ersatz für die insolvente Baufirma hat die Stadt schon gefunden.