Bei einer Kreisliga-B-Partie in Oeffingen wird der Fußball zur Nebensache – weil ein Gästespieler auf dem Rasen zusammenbricht und mehrfach reanimiert werden muss.

Volontäre: Felix Mahler (fma)

Ein Fußballspiel in der Kreisliga B 3 hat im Rems-Murr-Kreis am vergangenen Sonntag mit einem Schockmoment geendet. Ein Spieler des TSV Rudersberg II brach bei der Partie beim TV Oeffingen II schon in der ersten Halbzeit auf dem Platz zusammen und musste mehrfach wiederbelebt werden.

Nach Recherchen unserer Zeitung hatte der 30-Jährige einen so genannten Hinterwand-Herzinfarkt erlitten, der in aller Regel tödlich endet. Die Vermutung, dass der Spieler aus Rudersberg durch ein besonders intensives Laufduell aus der Puste gekommen sein könnte, geht allerdings ins Leere.

 

Nach Schilderung von Augenzeugen war der Spieler im Stehen unverhofft umgekippt. „Er brach plötzlich zusammen, wie aus dem Nichts“, berichtet ein Ersthelfer über die dramatische Situation in der 35.Spielminute.

Die Kreisliga-B-Partie auf dem Oeffinger Tennwengert war am Sonntag um 11.45 Uhr angepfiffen worden. Noch in der ersten Halbzeit brach der Spieler des Gästeteams auf dem Platz zusammen. „Er war nicht mehr ansprechbar und hatte für kurze Zeit keinen Puls mehr“, berichtet ein Ersthelfer aus den Reihen der Heimmannschaft.

Schnelles Eingreifen der Ersthelfer

Laut Augenzeugen musste der Spieler mehrfach wiederbelebt werden – mit Herzmassage, Mund-zu-Mund-Beatmung sowie einem Defibrillator, den es am Sportplatz beim Sami-Khedira-Stadion gibt. Michael Bren, Chef der Fußball-Abteilung im TV Oeffingen, erlebte die Rettungsaktion vor Ort. „Die vielen kleinen Rädchen haben sehr gut funktioniert. Trotz des schlimmen Vorfalls haben alle sehr gut und professionell reagiert“, berichtet er.

Spielertrainer und Betreuer, aber auch Ersthelfer aus den Reihen der Zuschauer und der Schiedsrichter hätten sofort den Notarzt alarmiert und dem Spieler durch ihr schnelles Eingreifen das Leben gerettet. Die Spieler beider Mannschaften bildeten eine Mauer um den zusammengebrochenen 30-Jährigen.

Fußballer schwebt nicht mehr in Lebensgefahr

Das auf den Tennwengert geeilte Ärzteteam lobte alle Beteiligten. Ohne sie wäre es wahrscheinlich zu spät gewesen, bevor der Notarzt überhaupt eingetroffen wäre. So brachte man den Fußballer verhältnismäßig stabil, was den Puls angeht, ins Krankenhaus. Inzwischen ist der 30-Jährige außer Lebensgefahr und wieder ansprechbar. „Er ist über den Berg“, berichtet einer der Ersthelfer. Zur weiteren Behandlung befindet sich der Rudersberger aber nach wie vor im Krankenhaus.

„Nur dank des schnellen und vorbildlichen Eingreifens unseres Spielertrainers Sebastian Pfuhl sowie weiterer Ersthelfer vor Ort konnte Schlimmeres verhindert werden“, schreibt der TSV Rudersberg in einer Reaktion auf die dramatische Rettungsaktion. „Wir als TSV Rudersberg möchten uns in aller Form bei allen Helfern, dem TV Oeffingen sowie dem Schiedsrichter Abdul Hammoud für ihre unermüdliche Unterstützung in dieser Ausnahmesituation bedanken“, heißt es weiter.

Die Helferin ist glücklicherweise vom Fach

Besonders war auch ein zusätzliches Vorgehen beim Notruf. Wie der Oeffinger Michael Bren erzählt, wird, wenn man einen Notruf an die Notrufstelle absetzt, gleichzeitig per Nachricht in eine Gruppe weitergegeben, dass es und wo es einen Notfall gibt. So erschien rasch eine Dame, die vom Fach war und noch vor dem Notarzt zur Stelle sein konnte. Das hat ihm imponiert, und für Bren war ihre Hilfe sicherlich auch maßgeblich für den Ausgang. Laut der integrierten Leitstelle des DRK Rems-Murr waren ein Notarzt-Einsatzfahrzeug und ein Rettungswagen im Einsatz.

Der Abteilungsleiter des Oeffinger Fußballs dankt ebenfalls allen Beteiligten – und spricht von einem Tag, der Spielern wie Zuschauern sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Oeffinger Spieler habe ihm am Tag nach dem Vorfall erzählt, wie er nachts aufgewacht sei und die Rettungsaktion im Geiste noch einmal durchgegangen sei. „Was da hätte passieren können“, lautete sein Fazit.