Das Team der ZDF-Vorabendserie muss einen Mord im Auktionshaus klären. Dabei gerät auch die Chefin unter Verdacht. Die Folge läuft im Herbst.

Stuttgart - Irritiert blickt die Passantin auf das, was vor ihren Augen geschieht. Zwei junge Frauen tauschen an der Königsbau-Fassade das Schild mit der Aufschrift „Eppli – wir schätzen Werte“ gegen eines mit dem Namen Lenné aus. Der Slogan unter dem neuen Firmennamen aber bleibt der gleiche. Der Name des traditionsreichen Auktionshauses verschwindet aber nur zwei Mal in den Abendstunden kurzfristig von der Fassade. Für eine Folge der ZDF-Vorabendkrimiserie Soko Stuttgart wird aus Eppli Lenné. Franz Eppli, der 58-jährige Inhaber des Auktionshauses muss Riccarda Lenné die Geschäfte überlassen. Diese wird in der 73. Folge von Soko Stuttgart von Gudrun Landgrebe verkörpert. Seiner Tätigkeit als Auktionator lässt sich Franz Eppli aber nicht berauben. Wenn die vierte Staffel von Soko Stuttgart von September an regelmäßig donnerstags über die Mattscheiben flimmert, dann wird auch er einmal zu sehen sein, in der Rolle seines Lebens: als Auktionator.

 

Als er gefragt wurde, ob er sein Haus für Aufnahmen bei der Produktion der neuen Soko-Stuttgart-Staffel zur Verfügung stellen würde, musste Franz Eppli nicht lange überlegen. Zwar habe er sich einige Gedanken darüber gemacht, wie die beiden Aufnahmetage gestern und heute mit dem Betrieb des Geschäfts in Einklang zu bringen seien, grundsätzlich hatte er aber nicht dagegen – im Gegenteil. Schade findet er nur, dass der echte Name des Auktionshauses in der Serie nicht auftauchen wird. Hansgert Eschweiler, Sprecher der Produktion, erklärt: „Das wäre ein unerlaubtes Product-Placement.“ Es dürfte nicht einmal ein Schwenk über die Königstraße gemacht werden, weil dies zu unlauterer Werbung führen könnte. „Wir haben sogar jede Apfelsaftflasche umetikettiert“, sagt er.

Einbruch war nur vorgetäuscht

Ein neues Etikett hat seit Jahren auch Peter Kremer. Der Schauspieler, der von 1998 bis 2004 als Kommissar Siska in der gleichnamigen Krimiserie vor der Kamera gestanden hat, spielt längst nicht mehr nur die Guten. In der 73. Folge von Soko Stuttgart mit dem Arbeitstitel „Mord und Malerei“ spielt er einmalig den Kunstexperten Ulrich Beck, der – ebenso wie die Inhaberin des Auktionshauses – unter Mordverdacht gerät, nachdem die Kunststudentin Ariane Voss während der Untersuchung von zwei wiederentdeckten Werken des Malers Marc Turot ermordet worden ist. Während die Polizei anfangs davon ausgeht, dass Voss versehentlich zum Opfer geworden ist, ergeben die Ermittlungen des Soko-Teams mit der Chefin Martina Seiffert (Astrid Fünderich), dem Kriminalhauptkommissar Jo Stoll (Peter Ketnath) sowie dem Kriminaldirektor Michael Kaiser (Karl Kranzowski), dass der Einbruch nur vorgetäuscht gewesen ist.

Zurzeit dreht das Team der Bavaria-Fernsehproduktion 25 neue Folgen von Soko Stuttgart. Zahlreiche bekannte Stuttgarter Orte werden dabei in Szene gesetzt und ab September im ZDF zu sehen sein. Die Dreharbeiten werden noch bis zum 30. November dauern. Gleich zu Beginn der neuen Staffel wird es übrigens eine Veränderung im Stuttgarter Soko-Team geben. Nina Gnädig, die die Kommissarin Anna Badosi spielte, steigt aus.

Von den Einschaltquote her schlägt sich die ZDF-Reihe und insbesondere die Soko Stuttgart laut Eschweiler gut. Bis zu vier Millionen Zuschauer verfolgen die Krimis mit jeweils exakt 43,3 Minuten Länge. Der erreichte Marktanteil liege bei 20 Prozent.