Weiter geht’s mit der schrägen Kinderarzt-Serie „Dr. Klein“ im ZDF: In Stuttgart haben die Dreharbeiten für die dritte Staffel mit ChrisTine Urspruch in der Hauptrolle begonnen. Die fiktive Klinik befindet sich mitten in der Flüchtlingsunterkunft des früheren Bürgerhospitals.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Die Weißkittel sind ins frühere Bürgerhospital zurückgekehrt. Die Kinder, die mit ihren besorgten Eltern ängstlich in den Fluren sitzen, sind zum Glück überhaupt nicht krank – sie spielen mit in der ZDF-Serie „Dr. Klein“. Für die dritte Staffel werden bis Ende August ehemalige Krankenhauszimmer als fiktive Rosenstein-Klinik genutzt. Alles scheint wie beim Dreh in den zwei Jahren zuvor. Die Nachbarschaft jedoch ist neu: Nach dem Auszug der psychiatrischen Klinik ist das Bürgerhospital zu einer der größten Flüchtlingsunterkünfte in Stuttgart geworden – und mittendrin befindet sich ein Fernsehstudio.

 

Die Kinderärztin Dr. Klein alias TV-Star ChrisTine Urspruch wandelt auf dem Areal des Bürgerhospitals zwischen Menschen aus Afghanistan, Syrien, Irak und Mazedonien. „Das Miteinander verläuft gut“, sagt Produktionsleiter Rolf Steinacker von der Bavaria, der auch für die „Soko Stuttgart“ verantwortlich ist. Aus der Idee, einige Flüchtlinge als Komparsen einzusetzen, ist allerdings nichts geworden. Denn Bewohner in Flüchtlingsunterkünfte dürfen nicht arbeiten – und die Produktionsfirma darf nur Komparsen einsetzen, die den Mindestlohn von 8,50 Euro in der Stunde bekommen.

Die 13 neue Folgen starten im September

Einen Großeinsatz von Komparsen gab’s für die schräge Kinderarzt-Serie jetzt mitten in der Stadt: Laut Drehbuch beschließt der demenzkranke Vater der Kinderärztin zu heiraten. Das Kunstgebäude ist für die Serie zum Standesamt geworden. Für einen Vormittag waren die Oberen Schlossgartenanlagen in der Hand der Fernsehleute. Eine Citroen-Ente raste heran, die mit Luftballons in Herzform geschmückt war. Es ging drunter und drüber – bis die Hochzeit in letzter Minute ausfiel. Zu sehen ist diese Szene in der dritten Staffel von „Dr. Klein“. Die 13 neuen Folgen starten im September dieses Jahres. Auch nach dem Ausstieg von „Tatort“-Kommissar Miroslav Nemec als schwuler Chefarzt sind die Quoten so gut, dass diese Serie, wie zuvor schon die „Soko“, zum Dauerbrenner zu werden scheint – ein großer Erfolg für den Medienstandort Stuttgart!