Eltern in Hofen sind enttäuscht. Mehr als zwei Jahre haben sie auf eine Sanierung des Bolzplatzes gewartet. Doch nun verursacht der neue Belag mit Steinchen Verdruss – Kinder meiden den Platz sogar.
Der frisch sanierte Platz in der Nähe des Max-Eyth-Sees bleibt eher ungenutzt – das hat Petra Decker beobachtet. Mehrere Eltern haben der Lokalpolitikerin zurückgemeldet, dass die vielen Steinchen auf dem Belag zu gefährlich für die Kinder sein, wenn sie dort spielten. Dass der Belag angesichts der Kritik gleich nach der Sanierung des Bolzplatzes wieder geändert wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Der stellvertretende Bezirksvorsteher von Mühlhausen, Andreas Schröder, erklärt auf Nachfrage, leider sei der Belag der neue Standard, er werde stadtweit eingesetzt.
Für weitergehende Sanierung wäre Baugenehmigung erforderlich
Aufgrund zahlreicher Nachfragen beim Bezirksbeirat, warum der Belag des Platzes denn so aussehe wie vorher, hat die stellvertretende CDU-Bezirksbeirätin Petra Decker nach Rückfrage beim Landschaftsarchitekten erfahren, dass die Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet liege und dass bei einer Sanierung mit anderen Belägen eine landschaftsschutzrechtliche Genehmigung sowie eine Baugenehmigung hätte eingeholt werden müssen. „Diese Informationen aus dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt wurden dem Bezirksbeirat leider nie mitgeteilt, obwohl dieser ja zwei Jahre lang immer wieder nach dem Stand gefragt hatte“, kritisiert Decker.
Stadt sanierte drei Plätze für 150 000 Euro
Neben dem Bolzplatz in Hofen wurden nach Angaben der Stadt Stuttgart im Auftrag des Garten-, Friedhofs- und Forstamts auch der Bolzplatz in der Schmollerstraße in Steinhaldenfeld und der Bolzplatz in der Gasteiner Straße in Bad Cannstatt mit dem wassergebundenen Sportplatzbelag erneuert, außerdem wurden neue Tore eingebaut. Die Gesamtkosten für die Sanierung der drei Plätze liegen bei etwa 150 000 Euro.
Petra Decker hat sich auf der Suche nach Ausweichplätzen in Steinhaldenfeld umgeschaut. Dort ist der Platz direkt neben einem Tartanfeld auf dieselbe Art saniert worden, weshalb Kinder dort eher auf dem benachbarten Tartanfeld spielen. „Auf Rückfrage, wieso sie nicht auf dem neuen Platz spielten, erhielt sie recht einstimmig die Antwort, dass man dort nicht gut kicken könne, weil man auf so einem Belag nicht stürzen möchte. Diese Möglichkeit zum Ausweichen gebe es für die Hofener Kinder leider nicht. „Daher ist es schade, dass der Platz zwar saniert wurde, aber nicht auf die Bedürfnisse derer geachtet wurde, die ihn gerne nutzen würden“, stellt Decker fest. Die nächste Bezirksbeiratssitzung ist am 24. September. Dann wird sich das Gremium mit dem Thema befassen.