Was als fixe Idee im Frankreich-Urlaub entstand, ist zu einem Ereignis geworden, das mittlerweile über 1000 Zuschauer in seinen Bann gezogen hat. Seit 2012 findet in Sindelfingen alle zwei Jahre das von Johannes Held gegründete Kunstliedfestival „Der Zwerg“ statt.

Sindelfingen - Eines Tages hatte ein junger Sänger den Einfall, ein Liedfestival in seiner Heimatstadt zu gründen. Seit 2012 findet in Sindelfingen alle zwei Jahre das Kunstliedfestival „Der Zwerg“ statt. Dieses Jahr schart der Gründer Johannes Held Stars wie Helmut Deutsch, Diana Haller und die Erlkings um sich. Vom 26. Juli bis 1. August ist vom moderierten Konzert bis zur Open-Air-Performance im Fackelschein alles dabei.

 

Herr Held, wie kam es dazu, dass Sie das Festival gegründet haben?

Es gab zwei Gründe: Einen privaten und einen, der mein Sendungsbewusstsein betrifft. Ich komme aus Sindelfingen und bin als Sänger viel unterwegs. Irgendwann habe ich gemerkt: Wenn ich keine Konzerte zu Hause singe, bin ich nie hier. Der zweite Grund ist, dass das Lied im Kommen ist. Es gibt uns die Chance, darüber zu reflektieren, wer wir sind. Viele Menschen gehen sehr gerne in Liederabende.

Was ist denn das Besondere am Kunstlied?

Im Lied vereinen sich die besten Texte, die existieren, mit der besten Musik, die existiert. Die Standard-Besetzung ist Sängerin oder Sänger mit Klavier, dadurch ist man als Zuschauer den Künstlern nahe. In den Sindelfinger „Odeonsaal“ passen 200 Menschen. Das ist wie ein Clubkonzert. Die Lieder handeln von der Liebe und dem Tod und bieten eine anstrengende, aber bereichernde Auseinandersetzung mit uns selbst. Gleichzeitig ist das Lied aber auch eine Gattung, mit der man sich gerne beschäftigt, weil sie einfach schön ist.

Was hat das Festival „Der Zwerg“ mit dem gleichnamigen Kunstlied von Schubert gemeinsam?

Als ich über einen Titel nachgedacht habe, wurde mir schnell klar, dass ein nichtssagender Name wie „Südwest-Liedkunst Sindelfingen“ oder ähnliches nicht infrage kommt. Es geht um Lieder, also habe ich mich gefragt, wer tolle Lieder schreibt: natürlich Schubert. Welches Lied würde passen? „Der Zwerg“ klingt nach wenig, ist aber eines der größten Lieder der Musikgeschichte. In diesem Jahr wird es bei unserem Festival in drei verschiedenen Versionen aufgeführt. Außerdem steht „Der Zwerg“ für: „Es ist keine große Sache, komm einfach vorbei!“

Der Zwerg: Das Kunstliedfestival vom 26. Juli bis 1. August