Vor drei Jahren waren zwölf Menschen bei einem islamistischen Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin getötet worden. Am Donnerstagabend versammelten sich Trauernde an dem Mahnmal in der City-West, legten Kränze nieder, entzündeten Kerzen und verharrten still.

Berlin - Drei Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche hat Berlin der Opfer gedacht. Am Donnerstagabend versammelten sich Trauernde an dem Mahnmal in der City-West, legten Kränze nieder, entzündeten Kerzen und verharrten still. Darunter waren Menschen, die bei dem Anschlag verletzt wurden und Ersthelfer von Polizei, Feuerwehr und Schaustellern. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nahm an dem Gedenken teil.

 

Nach einer Andacht in der Kirche hielt Pfarrer Martin Germer am Denkmal „Der Riss“ eine kurze Ansprache, die ins Englische übersetzt wurde. Anschließend sprach die Tochter eines israelischen Todesopfers im Namen der Angehörigen. Sie habe am 21. Dezember 2016 erfahren, dass ihre Mutter tot sei.

Um 20.02 Uhr - dem damaligen Zeitpunkt des Anschlages - läuteten die Glocken

„Für uns war dieser Tag buchstäblich der dunkelste des Jahres“, sagte die Frau. Manche Menschen sagten zwar, dass die Zeit alle Wunden heile. „Aber sie wissen, dass das nicht stimmt.“ Die Zeit könne Wunden höchstens abstumpfen. Ihre Mutter habe das Leben genossen. „Ich bin sicher, dass sie in den letzten Minuten glücklich war. So behalte ich sie in Erinnerung.“

Nach diesen Worten verharrten die Trauernden für einige Minuten auf dem Breitscheidplatz, bevor die Lichter auf dem Weihnachtsmarkt gelöscht wurden. Um 19.55 wurde nach einer Durchsage der Verkauf unterbrochen und um 20.02 Uhr - dem damaligen Zeitpunkt des Anschlages - läuteten die Glocken der Gedächtniskirche zwölf Mal. Menschen umarmten sich und stellten vielfach brennende Kerzen auf.