Die Markt und Service gGmbh der Caritas betreibt seit vielen Jahren in Ober- und Untertürkheim zwei CAP-Lebensmittelmärkte, deren Leitgedanke die Inklusion ist. Dort haben 40 Prozent der etwa 45 Beschäftigten eine Behinderung. Auf dem normalen Arbeitsmarkt haben sie kaum Chancen auf eine Stelle. Die Märkte gerieten jüngst in die Schlagzeilen, weil die städtische Wirtschaftsförderung im Zusammenhang mit der Erstellung eines Masterplans zur Wiederbelebung des Stadtteilkerns in Untertürkheim die Ansiedlung eines Aldi-Markts im Postamt in unmittelbarer Nähe zum CAP-Markt vorantreiben wollte.

Eine von ihr in Auftrag gegebene, dann aber geheim gehaltene Expertise zur Marktverträglichkeit geht zwar davon aus, dass 800 Quadratmeter Aldi-Fläche den Einkaufsplatz Untertürkheim stärken würden, aber sie macht auch deutlich, dass dies ziemlich sicher das Aus für die CAP-Märkte in Unter- und Obertürkheim bedeuten würde. Besonders für Obertürkheim wäre eine Schließung fatal, ist doch der Laden der einzige im Zentrum. Er bietet auch einen Lieferservice für mobilitätseingeschränkte Menschen und hat mit seinen Mahlzeitenangeboten im Foyer längst die Funktion eines Stadtteilzentrums übernommen. Bis zur Öffnung 2004 hatte es dort gar keinen Vollversorger mehr gegeben. „Der aufgezeigte Zielkonflikt kann nicht gelöst werden“, heißt es im Gutachten. Wenn Aldi öffne, schließen die CAP-Märkte mit großer Sicherheit, da 30 Prozent weniger Umsatz nicht kompensiert werden könnten, so Geschäftsführer Gerhard Sohst.

Der Gemeinderat hat zwar sehr deutlich erklärt, dass er keinen Aldi-Markt an dieser Stelle will und diesem die Fläche für die nötigen Parkplätze nicht verkaufen wird. Vor Ort wird die Ratsentscheidung aber immer wieder durch Bezirkspolitiker und städtische Mitarbeiter angezweifelt. Die Caritas teilt deshalb die Einschätzung der CAP-Markt-Betreiber, ein stabiles drittes Standbein mit dem Boardinghouse-Konzept könne der Gesellschaft nur guttun.

Der Geschäftsführer soll schnell eingestellt werden

Die Mitarbeiter mit Behinderung sollen in allen Bereichen, von der Rezeption über die Apartmentreinigung und die Frühstücksküche bis zum Café-Betrieb, entsprechend ihren Fähigkeiten eingesetzt werden. Die Mitarbeitersuche beginnt in Kürze. Mit Kandidaten für die Geschäftsführung wird schon verhandelt, der Chef soll bereits im Herbst mit der Vorbereitung beginnen. Die Beschäftigten werden in Einrichtungen im Schwarzwald und am Bodensee geschult.

Aus der Not, für 124 Apartments nur 15 Tiefgaragenplätze ausweisen zu können, hat der Betreiber mit seinem ausschließlich auf Elektromobilität basierenden Konzept eine Tugend gemacht. Jeder Stellplatz erhält einen Stromanschluss. Den Mietern werden – das ist im Apartmentpreis berücksichtigt – bis zu sieben Elektrofahrräder, zwei Roller und drei Autos zur Verfügung stehen. Sohst ist mit Daimler im Gespräch, womöglich kann er die Investitionskosten durch eine Fahrzeugspende noch einmal senken. Mit diesem Konzept nimmt die Gesellschaft auch am Innovationswettbewerb „Mobil gewinnt“ des Bundes teil. Das „Neighbours Stuttgart“ gehört bereits zu den 26 Siegern, man erwartet, dass die Höhe der Fördersumme in Kürze mitgeteilt wird.

Die Stadt hat keinen Fördertopf

Sohst bemüht sich auch um Unterstützung beim Land. Die Stadt Stuttgart, unter dem grünen OB Fritz Kuhn bemüht, die Energiewende etwa durch Zuschüsse an Taxiunternehmen herbeizuführen, hat ihm allerdings einen Korb gegeben. Es gebe keinen passenden Fördertopf. „Wir geben die Hoffnung aber nicht auf, den Gemeinderat noch von unserem Projekt zu überzeugen“, so der Geschäftsführer.

CAP-Märkte sind mehr als nur Nahversorger

Die Markt und Service gGmbh der Caritas betreibt seit vielen Jahren in Ober- und Untertürkheim zwei CAP-Lebensmittelmärkte, deren Leitgedanke die Inklusion ist. Dort haben 40 Prozent der etwa 45 Beschäftigten eine Behinderung. Auf dem normalen Arbeitsmarkt haben sie kaum Chancen auf eine Stelle. Die Märkte gerieten jüngst in die Schlagzeilen, weil die städtische Wirtschaftsförderung im Zusammenhang mit der Erstellung eines Masterplans zur Wiederbelebung des Stadtteilkerns in Untertürkheim die Ansiedlung eines Aldi-Markts im Postamt in unmittelbarer Nähe zum CAP-Markt vorantreiben wollte.

Eine von ihr in Auftrag gegebene, dann aber geheim gehaltene Expertise zur Marktverträglichkeit geht zwar davon aus, dass 800 Quadratmeter Aldi-Fläche den Einkaufsplatz Untertürkheim stärken würden, aber sie macht auch deutlich, dass dies ziemlich sicher das Aus für die CAP-Märkte in Unter- und Obertürkheim bedeuten würde. Besonders für Obertürkheim wäre eine Schließung fatal, ist doch der Laden der einzige im Zentrum. Er bietet auch einen Lieferservice für mobilitätseingeschränkte Menschen und hat mit seinen Mahlzeitenangeboten im Foyer längst die Funktion eines Stadtteilzentrums übernommen. Bis zur Öffnung 2004 hatte es dort gar keinen Vollversorger mehr gegeben. „Der aufgezeigte Zielkonflikt kann nicht gelöst werden“, heißt es im Gutachten. Wenn Aldi öffne, schließen die CAP-Märkte mit großer Sicherheit, da 30 Prozent weniger Umsatz nicht kompensiert werden könnten, so Geschäftsführer Gerhard Sohst.

Der Gemeinderat hat zwar sehr deutlich erklärt, dass er keinen Aldi-Markt an dieser Stelle will und diesem die Fläche für die nötigen Parkplätze nicht verkaufen wird. Vor Ort wird die Ratsentscheidung aber immer wieder durch Bezirkspolitiker und städtische Mitarbeiter angezweifelt. Die Caritas teilt deshalb die Einschätzung der CAP-Markt-Betreiber, ein stabiles drittes Standbein mit dem Boardinghouse-Konzept könne der Gesellschaft nur guttun.