Die Bundeskanzlerin reißt es als Person nicht raus: Ost-Eliten sind im Vereinigungsprozess konsequent ausgegrenzt worden – auch ein Grund für die anhaltende Zweiteilung des Landes.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Im Februar stellte der Journalist Jens Bisky weit im Vorfeld der dreißigjährigen Wiederkehr der Revolution in der DDR in der „Süddeutschen Zeitung“ fest, dass in vielen Diskussionen eine „Zweiteilung Deutschlands“ betrieben werde; Wahrnehmungsschemata, wie er konstatierte, die zuletzt in den Neunzigern verwendet worden seien. Das stimmte – und stimmte nicht, schließlich war es da gerade einmal gut drei Jahre her, dass Bundespräsident Joachim Gauck in einer Reaktion auf sich häufende fremdenfeindliche Aktionen in Sachsen zwischen einem „leuchtenden“ Teil der Republik und „Dunkeldeutschland“ unterschieden hatte.