Wehe, wenn sie an der Macht sind: Volker Lösch, Deutschlands profiliertester Regisseur für politisches Theater, nimmt sich im Dresdner Schauspiel die Rechtspopulisten vor. Im „blauen Wunder“ unterzieht er sie einem Praxistest.

Stuttgart - Marken und Labels, mit deren Namen sich sofort ein Inhalt verbindet, gibt es auch im Theater. Wer Peymann sagt, denkt an Literatur auf der Bühne, wer von Castorf spricht, riecht Exkremente – und wer Lösch sagt, denkt an Konflikte, Krisen, Kriege: Im freudigen Kampfmodus tobt sich sein Theater aus, seit man es in Stuttgart kennt. Als Hausregisseur von Hasko Weber mischte er von 2005 bis 2013 mit provokanten Arbeiten das Schauspiel der Stadt auf, der er auch sonst mit Lust am verbalen Handgemenge einheizte. Er wäre auch auf der 450. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 aufgetreten, aber selbst er – sonst nimmermüde für die gute Sache – brauche eine Atempause, versichert Lösch: Was ihn derzeit vom Agitieren vorm Hauptbahnhof abhält, ist das Inszenieren einer Theatergroteske in Dresden.