Der Start der deutschen Dressur-Asse beim Weltcup-Heimspiel in Stuttgart war nicht ganz nach Maß. Die Spanierin Beatriz Ferrer-Salat schlug die Gastgeber bei der ersten wichtigen Prüfung des Turniers.

Stuttgart - Mit einem kleinen Dämpfer hat für die deutschen Dressurreiterinnen das Weltcup-Heimspiel in Stuttgart begonnen. Die Spanierin Beatriz Ferrer-Salat schlug die Gastgeber-Asse bei der ersten wichtigen Prüfung des Turniers. Im Grand Prix setzte sich die 49-Jährige im Sattel von Delgado am Freitag mit 78,44 Prozentpunkten vor Isabell Werth aus Rheinberg mit Don Johnson (77,70) durch.

 

„Ich nehme das sportlich“, kommentierte Werth ihre Niederlage, die wegen eines kleinen Fehlers mit Don Johnson zustande kam. „Das war ein enges Rennen.“ Zweitbeste deutsche Starterin war Jessica von Bredow-Werndl (Tuntenhausen) mit Unee (76,96) auf Rang drei.

Deutsche starten spät in die Saison

„Ich gönne Beatriz das, ihr Pferd war zwischenzeitlich lange verletzt“, sagte Werth. Entscheidend für die fünfmalige Olympiasiegerin ist die Weltcup-Kür am Samstagnachmittag, der dritten von neun Stationen der Hallen-Serie. Der Grand Prix war dafür die Qualifikation.

Die deutschen Dressur-Asse haben sich im Weltcup bisher zurückgehalten und sind spät in die Saison gestartet. Erst bei der Etappe in Stuttgart sind alle deutschen Weltcup-Aspiranten am Start. „Die erste Station in Odense passte nicht so gut in den Turnierplan“, erklärte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Bei der zweiten Etappe der Westeuropa-Liga in Lyon sammelte Team-Weltmeisterin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) als Dritte die ersten Punkte.

Kristina Bröring-Sprehe, Deutschlands derzeit erfolgreichste Reiterin, verzichtet in dieser Saison ganz auf den Weltcup. „Sie hat mit Desperados nur ein Pferd auf diesem Niveau“, erklärte die Bundestrainerin. Um genügend Qualifikationspunkte für das Finale in Göteborg zu sammeln, sind aber mehrere Starts im Vorfeld notwendig. „Desperados hat jetzt Pause“, sagte Theodorescu. Zudem wird der Hengst in der Zucht eingesetzt.

Hauptziel Olympische Spiele

Das Hauptziel sind die Olympischen Spiele in Rio. Bröring-Sprehe, bei der Dressur-EM in Aachen mit drei Medaillen die erfolgreichste Starterin aus dem Gastgeber-Quartett, wird Desperados „gezielt für das nächste Jahr aufbauen“.

Das Gleiche gilt für Bella Rose. Das beste Pferd von Isabell Werth hat wegen einer Verletzung seinen letzten Start vor einem Jahr in Stuttgart absolviert und die EM verpasst. „Es hat länger gedauert als gedacht“, sagte Werth über den Heilungsprozess bei der Stute. „Sie ist jetzt wieder hundertprozentig fit, und ich werde sie erstmal zu zwei, drei kleineren Turnieren mitnehmen.“ Ihr Ziel mit Bella Rose ist nicht das Weltcup-Finale im März, sondern Olympia im August.