Der Konkurrenzkampf ist groß vor Beginn der zweiten Saisonhälfte – nicht zuletzt bei den drei württembergischen Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers, SGS Großaspach und VfB Stuttgart II.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Rechtzeitig vor dem Start der zweiten Saisonhälfte in der dritten Liga hat der Winter einige Fußballvereine wieder fest im Griff. Das ist umso bedauerlicher, als auch im Trainingslager bei nicht allen drei württembergischen Clubs diesbezüglich alles nach Plan lief.

 

Stuttgarter Kickers

Stuttgarter Kickers

Die Blauen haben das große Los gezogen – zumindest was das Trainingsquartier angeht. Auf Teneriffa waren die Bedingungen optimal, nicht nur wegen der beiden souveränen Testspielsiege gegen zwei unterklassige Inselclubs, die am vergangenen Samstag mit dem 4:2 gegen den Ligarivalen Jahn Regensburg entsprechend ergänzt wurden. Fünf Spiele, fünf Siege (darunter auch gegen die Zweitligisten SV Sandhausen und VfR Aalen) – das kann sich vor allem in der Offensive sehen lassen.

„Ich habe im Grunde sieben Mann für die drei Positionen im Angriff“, sagt der Trainer Horst Steffen, nachdem sich auch Andreas Ivan zurückgemeldet hat. Abgemeldet sind dagegen Shkemb Miftari („als Nummer acht macht es wenig Sinn“, so Steffen) und Umberto Tedesco, der im Mittelfeld nie zum Zug kam. Beide sind auf der Suche nach neuen Clubs, auch wenn Steffen betont: „Wir jagen keinen vom Hof.“

Doch der Konkurrenzkampf ist eben groß. Auf Anhieb eingeschlagen haben auch die beiden Neuzugänge Manuel Fischer, der im Sturmzentrum Elia Soriano nach dessen Kreuzbandriss ersetzen soll, sowie Bentley Baxter Bahn auf der Außenbahn. Der Kapitän Enzo Marchese wurde nach Knieproblemen zuletzt geschont, soll aber wieder ins Training einsteigen, wobei der Trainer betont: „Er muss wissen, ob er sich fit fühlt, sonst macht es keinen Sinn.“

In der Warteschleife steht zudem noch der Ukrainer Dmytro Yarchuk, den Horst Steffen mit Handkuss verpflichten würde, falls er denn eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Da der 20-Jährige zuletzt vereinslos war, käme ein Transfer auch noch nach dem am Wochenende schließenden Transferfenster in Frage.

SGS Großaspach

SGS Großaspach

„Wir hatten eine durchwachsene Vorbereitung“, sagt der Sportdirektor Joannis Koukoutrigas – in jeder Hinsicht. Die Wetterbedingungen waren weder im Trainingslager in der Türkei noch zu Hause optimal, sodass selbst die Partie am Samstag gegen Unterhaching bei einem neuerlichen Wintereinbruch gefährdet wäre. „Wir wollen auf jeden Fall spielen, um möglichst mit einem positiven Erlebnis ins neue Jahr zu starten“, sagt Koukoutrigas.

Die SGS Großaspach spielt (inklusive der offiziellen Auswärtspartie gegen den VfB II) noch zehnmal zu Hause in der Mechatronik-Arena und nur sechsmal auswärts. „Da setzte ich auf die Heimstärke“, sagt Joannis Koukoutrigas. Und auf insgesamt fünf Neue im Winter (bei Abgängen von Manuel Fischer, Cidimar und Nico Granatowski), wobei sich Jeremias Lorch gleich einen Kreuzbandriss zuzog. „Das ist bitter, weil er in den zehn Tagen einen guten Eindruck hinterlassen hatte.“ Da auch Julian Leist (Meniskusoperation) zunächst ausfallen wird, wurde defensiv in Mirko Schuster (vom Karlsruher SC II) noch eine weitere Alternative geholt.

VfB Stuttgart II

VfB Stuttgart II

Im Gegensatz zur SGS Großaspach hatte der eine Woche später angereiste VfB II in der Türkei „optimale Bedingungen“, wie der Trainer Jürgen Kramny betont. Er bekam zwar keine externen Verstärkungen, aber interne: So sind Daniel Vier und Marvin Weiser wieder voll dabei, Erich Berko und Robin Yalcin sollen nach und nach an das Team rangeführt werden. Das machte in der Vorbereitung einen guten Eindruck, nicht nur wegen des 4:0-Sieges gegen 1860 München. „Wir wollen mit Energie und Mut starten“, sagt Kramny vor dem Auftakt Samstag bei Holstein Kiel – und so früh wie möglich die Punkte zum Klassenverbleib holen. „Aber im Fußball weiß man nie, das kann auch erst am letzten Spieltag sein.“

Kramnys Arbeit trägt langsam Früchte. Timo Baumgartl (18) bekam gerade einen Profivertrag bis 2018, auch Marvin Wanitzek hinterließ im Trainingslager der Bundesligamannschaft einen guten Eindruck, während Raphael Holzhauser zu Austria Wien wechselte. „Man sieht die Entwicklung einiger Spieler gegenüber dem Saisonbeginn“, sagt Kramny und fügt hinzu: „Gerade in der Offensive sind die Plätze noch nicht hundertprozentig vergeben.“