Die Stuttgarter Kickers haben beim Tabellenführer Arminia Bielefeld gut mitgehalten, aber am Ende o:1 verloren. Ein Fehler von Jerome Gondorf leitete das Gegentor in der 52. Minute ein, das Bielefelds Torjäger Klos erzielte.

Die Stuttgarter Kickers bleiben ihrer Linie treu. Sie bringen die Aufstiegsanwärter in der dritten Liga reihenweise in Schwierigkeiten, stehen aber am Ende wie begossene Pudel da – nicht nur weil es am Mittwochabend auf der Bielefelder Alm am Ende geschüttet hat. 0:1 (0:0) unterlagen die Kickers, obwohl sie wie schon zuvor in Rostock oder Heidenheim gleichwertig waren. Dementsprechend sagte das Präsidiumsmitglied Guido Buchwald: „Das ist bitter – wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt.“

 

Die Kickers waren gleich gut ins Spiel gekommen, taktisch bestens eingestellt und kamen nach einem kurzem Abtasten prompt zu guten Chancen. Erst traf Mahir Savranlioglu nur den Pfosten (17.), dann Fabio Leutenecker nach schönem Grüttner-Zuspiel aus zehn Metern das leere Tor nicht. Der Torjäger Marco Grüttner verpasste einmal, und ein zweites Mal (25., 27.). Die einzige gefährliche Aktion der Arminia entstand, als der Schiedsrichter ein Foul an Torhüter Daniel Wagner nicht abpfiff, ansonsten schlug Bielefeld die Bälle oft planlos ins Aus. Wenn’s zur Pause 1:0 für die Kickers steht, hätte sich keiner der 9090 Zuschauer (abgesehen von den gut 100 Kickers-Fans) beklagen können. Darunter war auch der Ex-Kickers-Coach Rainer Zobel, der nächste Woche bei einem moldawischen Erstligisten eine neue Stelle antritt. Doch statt 0:1 stand’s plötzlich 1:0.

Nach einem Fehler von Jerome Gondorf („eine Unkonzentriertheit“, so Buchwald) in der Vorwärtsbewegung kam der Ball zu Fabian Klos, der aus 18 Metern unhaltbar traf (52.). Und mit seinem sechsten Saisontreffer im Duell gegen Grüttner auch wieder die alleinige Führung in der Torschützenliste übernahm. „Wenn man vorne beste Chancen nicht nutzt und hinten den Gegner einmal einlädt, braucht man sich nicht wundern, wenn man verliert“, sagte der Trainer Dirk Schuster.

Doch noch war nicht alles zu spät. Grüttners Schuss aus kurzer Distanz konnte der Torhüter Patrick Platins auf der Linie klären (61.). Die Kickers drängten, und Schuster setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte: in Alvarez, Rühle (der noch eine große Chance vergab) und Sprung kamen drei Offensivkräfte, die Bielefeld gehörig unter Druck setzten, doch zum verdienten Ausgleich reichte es nicht mehr. „Über ein 1:1 hätten wir uns nicht beschweren können“, gab selbst Bielefelds Trainer Stefan Krämer zu. Buchwald sagte nur: „Es ist ganz gut, dass am Samstag schon das nächste Spiel ansteht.“ Gegen Aachen sollen dann aber auch wieder Punkte her.