Kickers-Trainer Steffen fordert gegen Dresden neue Komponenten im Spiel. „Wir müssen auch mal über den Schweinehund gehen“, sagt der Fußballästhet. Der VfB Stuttgart II spielt bei Borussia Dortmund II.

Stuttgart - Erbarmen, zu spät, die Sachsen kommen! Zwar hat Dynamo Dresden sportlich in der dritten Liga etwas von seinem Schrecken verloren, doch zumindest ein Zugpferd ist der Zweitligaabsteiger noch immer. So erwarten die Stuttgarter Kickers an diesem Samstag (14 Uhr) mehr als 8000 Zuschauer, nachdem sich bereits 1500 Gästefans angesagt haben. Doch der Kickers-Trainer Horst Steffen warnt: „Der Gegner ist deutlich stärker als Cottbus.“ Und dort haben die Blauen zuletzt bekanntlich 0:2 verloren. „Das hängt schon noch etwas nach“, gibt Steffen zu, „wir haben den Gegner durch Fehler aufgebaut.“ Das soll sich nicht wiederholen, deshalb wurde im Training vor allem Wert auf das Defensivverhalten gelegt, um auch mal wieder die Null zu halten.

 

„Wir haben elfmal in dieser Saison einen Rückstand aufgeholt“, sagt Steffen, „das geht aber nicht immer gut.“ Und nachdem seine Mannschaft im Laufe der Saison vor allem für ihre fußballerischen Auftritte gelobt wurde, will der Trainer im Aufstiegsrennen der letzten vier Spiele („Wir können diese tolle Geschichte zu Ende schreiben“) auch mal andere Akzente setzen. So fiel dieser Tage überraschend das Wort „Kampfbereitschaft“ aus dem Mund des Fußballästheten Steffen. „Wir müssen auch mal über den Schweinehund gehen“, fordert er von seiner Mannschaft.

Wahrscheinlich wird er dazu auch Umstellungen im Team vornehmen. „Alles ist möglich“, sagt Steffen dazu gewohnt defensiv. Sogar ein Torwartwechsel, nachdem Korbinian Müller beim zweiten Treffer in Cottbus gepatzt hat. Wahrscheinlicher ist, dass Fabio Leutenecker rechts hinten eine Pause bekommt (und Fabian Gerster ins Team rückt), vielleicht auch Hendrik Starostzik oder Bentley Baxter Bahn (dafür könnte Nick Fennell kommen), nachdem der Kapitän Enzo Marchese sicher spielen kann. Bei Sandrino Braun ist das nach einem Muskelfaserriss noch zu früh, er soll nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen.

VfB Stuttgart II spielt bei Borussia Dortmund II

Während die Kickers nach oben schielen, muss der Lokalrivale VfB Stuttgart II sich nach zuletzt drei Niederlagen nochmals nach unten orientieren und am Sonntag bei Borussia Dortmund II antreten, das als Vorletzter in akuter Abstiegsgefahr schwebt. „Für den BVB geht es schon um alles, für uns aber um nicht weniger“, sagt der VfB-Trainer Jürgen Kramny, der hofft, dass der eine oder andere VfB-Fan nach dem Bundesligaspiel auf Schalke vielleicht noch im Westen bleibt, um die Mannschaft zu unterstützen. „Wir brauchen noch ein paar Punkte. Um etwas Zählbares mitzunehmen, müssen wir wieder kompakter auftreten und den Kampf annehmen.“

Dabei fehlt allerdings Marco Grüttner, der sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen hatte, die gleiche Verletzung zog sich beim Training am Donnerstag auch der Linksverteidiger Tim Leibold zu, nachdem er gerade erst seine Probleme am Syndesmoseband auskuriert hatte.

Sonderzug Der Einsatz des Sonderzuges der Stuttgarter Kickers zum letzten Saisonspiel am 23. Mai in Kiel steht. Bisher sind 260 Buchungen eingegangen, so dass nur noch 64 Plätze zur Verfügung stehen.