Hund apportieren gerne Stöckchen oder Bälle, schnuppern gerne im Gebüsch und markieren Reviere. Manchmal wird das Gassigehen aber auch zu einem spannenden Kriminalfall – wie jetzt in der Stuttgarter Innenstadt.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Ob Melly lieber eine Karriere als Rauschgiftspürhund oder Kripo-Spürnase eingeschlagen hätte, ist nicht bekannt. Die Hündin wäre auf jeden Fall talentiert – hat sie doch beim Gassigehen im Bereich des Stuttgarter Hauptbahnhofs der Polizei einen Drogenfund beschert. Ein paar Gramm zwar nur, aber immerhin.

 

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war die Hündin am Montag gegen 13.45 Uhr in der Innenstadt mit Herrchen und Frauchen im Bereich der Schillerstraße unterwegs, als sie in einer Grünanlage etwas Verdächtiges erschnupperte. Stolz apportierte Melly ein Tütchen. Die 27 und 28 Jahre alten Hundebesitzer erkannten, dass es sich bei dem krautähnlichen und duftenden Inhalt wohl um Cannabis handeln könnte. „Das ist auch mit bürgerlichem Wissen leicht festzustellen“, sagt Polizeisprecher Thomas Doll. Als das Paar in der Königstraße eine Streife der Bundespolizei entdeckte, überreichte es das Tütchen den Beamten.

Doch Vorsicht bei Fundstücken!

Die weiteren Ermittlungen hat nun das Innenstadtrevier übernommen. „Der Verlierer kann sich gerne unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 31 00 melden“, sagt Polizeisprecher Doll augenzwinkernd. Freilich: Die Fundsache wird sicher nicht zurückgegeben.

Auch wenn Mellys Spürnase sich als Volltreffer erwiesen hat – Experten raten Hundebesitzer doch eher zur Vorsicht. Nicht selten stoßen die Hunde auf ausgelegte Giftköder, wie zuletzt am vergangenen Freitag auf der Waldebene Ost im Stuttgarter Osten. Eine Hundehalterin hatte Anzeige erstattet, nachdem ihre beiden Hunde bei einem Spaziergang in der Nähe des Funkturms von einem ausgelegten mutmaßlichen Fleischstück gefressen hatten. Die Polizei stellte einen Teller mit einem Fleischstück sicher, in das mehrere Zahnstocher sowie Geldstücke gesteckt wurden, die ein Tier beim Fressen hätten verletzen können.