Die Eltern der Jakobschule sind zufrieden mit der Umsetzung von OB Kuhns Fünf-Punkte-Programm, fordern aber: „Nicht nachlassen!“ Nur dann sei das Kindeswohl auch weiterhin gesichert.

Stuttgart - Im vergangenen Jahr schlugen die Wellen beim Thema Jakobschule hoch. Die Nähe zum Drogenmilieu im Leonhardsviertel und stetige Drogenspritzenfunde in und um die Schule alarmierten sogar Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Der OB machte das Thema zur Chefsache und ordnete ein Fünf-Punkte-Programm an. Ende Dezember 2017 schlug das Thema sogar im Landtag auf. Der AfD-Abgeordnete Daniel Rottmann kritisierte: „Die Zustände um die Jakobschule werden von der Landesregierung nicht ernst genommen.“ Gleichzeitig monierte er, dass die zuständigen Polizeidienstellen personell unterbesetzt seien: Als Beispiel nannte er das Revier in der Wolframstraße, das immer noch 23 Planstellen unter dem Soll liege. Auch die Direktion für Rauschgift weise eine Fehlquote von neuen Stellen auf.

 

Nur Polizeipräsenz schützt nachhaltig

Soll heißen: Wer das Wohl der Kinder nachhaltig schützen wolle, müsse zu „intensivierten Präsenzmaßnahmen und hohem Kontrolldruck“ (Rottmann) bereit sein. Doch diese Maßnahmen kosten Geld. Daher hatten die Eltern der Jakobschule, bestätigt von einem internen Verwaltungspapier, befürchtet, dass die Stadt im Januar 2018 die Umsetzung von Kuhns Fünf-Punkte-Programm lockern könnte.

Doch die erste Bilanz fällt positiv aus. „Auf Nachfrage über Gelbe Karten und die Pressestelle hat uns das Referat Jugend und Bildung Ende Januar mitgeteilt, dass die im Oktober eingeführten Maßnahmen weiter laufen“, sagt die Elternbeiratsvorsitzende Mihaela Manachidis: „Es werden aber dennoch immer wieder Spritzen auf dem Schulweg gefunden. Wir haben zwei dokumentierte Fälle aus der ersten Schulwoche im Januar. In der letzten Januarwoche wurden wir samstags auf der Wächterstaffel fündig.“

Für die Zukunft wünscht sich Mihaela Manachidis jedoch einen besseren Dialog mit der Verwaltung: „Dass wir mal ungefragt über irgendetwas informiert werden, das scheint weiterhin nicht vorgesehen.“ Also bleiben die Eltern wachsam, aktiv und untermauern ihre Forderungen: „Ein wichtiges Anliegen ist uns die Torschließung nach Schulschluss, damit nicht jedermann einfach aufs Gelände kommt. Hier wurde uns noch im Dezember vom Schulverwaltungsamt ein Schließsystem in Aussicht gestellt. Das soll kurzfristig umgesetzt werden, ein genauer Termin wurde uns aber nicht mitgeteilt.“

Eltetern wünschen sich ein abschließbares Tor

Ein weiterer Punkt ist der Wunsch nach der Umgestaltung der Grünflächen auf dem Schulhof und direkt an der Schule: „Das Referat Jugend und Bildung spricht von grünen Oasen, aber die Anwohner nutzen sie als Hundeklo. Diese Flächen sind aus unserer Sicht problematisch, weil hier Spritzen versteckt liegen können. Hier wurde für das Frühjahr eine Umgestaltung zugesagt.“ Außerdem soll die Hausmeisterwohnung renoviert und wieder vermietet werden. Auch diese Maßnahme erhöhe die Sicherheit. „Das klingt alles nicht schlecht, bringt aber natürlich erst etwas, wenn es denn auch umgesetzt ist“, sagt Mihaela Manachidis und zieht ein vorläufiges Fazit: „Die Lage ist besser geworden, sie ist noch nicht gut. Würde man die Maßnahmen nachlassen, wäre die Lage in kürzester Zeit wie zuvor. Und die angekündigten Maßnahmen sollten so schnell wie möglich umgesetzt werden. Denn wir vermuten, dass die Wintermonate allein witterungsbedingt die Lage etwas entspannen.“