InterviewDruckkammer im Klinikum Ludwigsburg „Bei Brandopfern zählt jede Minute“

Zwei Opfer der Brandstiftung in Markgröningen wurden vor ihrem Tod wegen Rauchgasvergiftung in der Druckkammer des Klinikums behandelt. Der Oberarzt Clemens Henze erklärt, warum diese Druckkammer an sich vielfach Leben retten kann.
Ludwigsburg - Clemens Henze ist Oberarzt und Experte für die Druckkammer-Behandlung am Klinikum Ludwigsburg. Hier wurden auch zwei Opfer der Brandstiftung in einer Obdachlosenunterkunft in Markgröningen behandelt, ehe sie starben. Auf den konkreten Fall darf Henze aufgrund seiner Schweigepflicht nicht eingehen, aber im Interview spricht er über die Möglichkeiten der Behandlung in der Druckkammer allgemein.
Eines von vier Druckkammer-Zentren im Land
HBO
Die Druckkammer-Therapie wird auch HBO – hyperbare Sauerstofftherapie – genannt. Sie ist eine Behandlungsmethode für Erkrankungen, deren Ursache ein Sauerstoffmangel im Zellgewebe oder im Blut ist. In Baden-Württemberg existieren vier Druckkammer-Zentren: Heidelberg, Ludwigsburg, Karlsruhe und Freiburg.
Verbrennungen
Auch Patienten mit schweren Verbrennungen brauchen eine spezielle Behandlung. Die Feuerwehr Hamburg übernimmt die bundesweite Vermittlung von Krankenhausbetten für schwer Brandverletzte. In Baden-Württemberg gibt es dafür insgesamt zehn Betten, drei davon im Marienhospital in Stuttgart.
Person
Clemens Henze ist Taucharzt und Anästhesist. Er arbeitete fünf Jahre im privatwirtschaftlich betriebenen Stuttgarter Druckkammercentrum DCS1. Ende 2014, als das Druckkammerzentrum nach Ludwigsburg zog, kam Henze ans Klinikum. Der 46-Jährige ist Geschäftsführer des Verbands Deutscher Druckkammerzentren.
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