Sex oder kein Sex - dies scheint die Lebensphilosophie von Ex-VfB-Profi Thorsten Legat zu sein. Zumindest hyperventiliert der Sprücheklopfer fast im australischen Dschungelcamp, als er das Geheimnis von Menderes Bagci erfährt.

Stuttgart - Manche Informationen rutschen den Dschungelcamp-Bewohnern einfach heraus, weil sie bereits am zweiten Tag im australischen Starcamp die Kameras vergessen haben. Neben den üblichen Ekel-Prüfungen mit Maden, Kakerlaken und Co. sind es gerade die Gespräche unter den Dschungel-Insassen, die tief blicken lassen.

 

Höhepunkt: Sänger Gunter Gabriel hängt im Dschungel apathisch auf seiner Pritsche herum. Als sich aber Ex-Moderator Ricky für seine Vergangenheit interessiert, blüht der 73-Jährige auf. Schließlich war er 25 Jahre lang mit Country-Legende Johnny Cash befreundet - ein Fundus an Geschichten erwartet die Campbewohner und die Zuschauer in den nächsten Tagen.

Tiefpunkt: „Du bist 29 Jahre alt und hattest noch nie Sex?“, fragt Thorsten Legat ungläubig. Menderes Bagci, der seit Jahren glücklose Barde bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, lässt die Bombe nur nebenbei im Gespräch platzen. Testosteronmann Legat ist fassungslos: „Du hast doch Klötze in der Buxe...mach mal Kasalla“. Übersetzt soll das so viel heißen wie: der 29-jährige Menderes solle es mal mit einer Frau richtig krachen lassen. Der schüchterne Menderes reagiert allerdings eher gequält auf die Machosprüche des Ex-Fußballers. Als Legat dann auch noch Sit-ups vorführt, um dem schmächtigen Menderes seine Männlichkeit zu demonstrieren, sinkt dieser in sich zusammen. Falls Menderes Bagci vorher noch nicht wusste, dass es laut Legats Weltanschauung Alpha-Männchen bei Frauen leichter haben - nun weiß der 29-Jährige es definitiv. Bissig kommentiert Moderatorin Sonja Zietlow: „Bei Legat geht es nur um Bam or no Bam“. Wirklich sensibel ist Legat nicht - eher peinlich.

Bester Spruch: Wenn im Dschungelcamp geistige Ergüsse am laufenden Band produziert werden, ist David Ortega nicht weit. In der zweiten Folge von „ Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ lässt der Laiendarsteller aus der Reality-Soap „Köln 50667“ Sätze los, die an einem halbwegs sinnvollen Bildungsniveau des jungen Mannes zweifeln lassen. Da wäre zum Beispiel: „Ich kann mir Namen nicht merken. Wer Johnny Cash ist, weiß ich nicht.“

Peinlichster Moment: Helena Fürst hat sich in der zweiten Folge nun wirklich keine Lorbeeren verdient. Da verrät Moderator Daniel Hartwich versehentlich, wie viele Echsen die Kandidaten der Dschungelprüfung mit dem Gesicht und verbundenen Augen ertasten müssen (drei Stück), und Fürst schreibt penetrant als Antwort die Zahl zwei auf die Schiefertafel. Angeblich könne sie auf die Aussagen der Moderatoren nicht vertrauen. Ihr Einsatz bei der Prüfung ist eher lahm - ihre frühere Arbeit als Schuldeneintreiberin hat Fürst wohl zur Zynikerin werden lassen.

Dschungelbewohner des Tages: Interessanterweise zeigt Jenny Elvers Nerven und lässt sich von Sophia Wollersheim nicht zu ihrer früheren Alkoholsucht ausquetschen. „Besorgt“ sei die Gattin eines Zuhälters über die Zustände in der Ehe von Elvers: Angeblich habe Wollersheim „Quellen“, die gesehen haben, wie sich der Mann von Elvers beim Flug nach Australien betrunken habe. Kluge Antwort von Elvers: „Du warst doch gar nicht dabei“ - die Luft ist aus den Segeln, die Gerüchteküche brodelt aber sicherlich weiter.

Muss raus: Helena Fürst verbreitet eine solche Negativ-Aura, ob im Team oder bei den Dschungelprüfungen, dass der Zuschauer vor dem Fernseher schlechte Laune bekommt. Raus mit ihr aus dem Dschungel!

Spaßfaktor: Brüste, Sexbeichten und Ekelprüfungen - was will RTL mehr, um eine gute Einschaltquote zu bekommen? Vieles ist leider vorhersehbar, wirklich spannend ist das Dschungelcamp bisher nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für den zweiten Tag vergeben wir drei Dschungelsterne.

Hier geht es zur Kolumne von Tag 1.

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