Seit Dezember herrscht im Kreis Esslingen Knappheit bei den Plastiksäcken des Dualen Systems. Spätestens im Februar soll eine Lieferung im Kreis eintreffen, sagt eine Sprecherin des Entsorgungsunternehmens Remondis. 26 Gelbe Säcke pro Haushalt müssen aber vorerst ausreichen.

Digital Desk: Robert Korell (rko)

Esslingen - Weltweit mangelt es derzeit an speziellen Granulaten für die Herstellung von Kunststoffen. Dies wirkt sich auch auf Esslingen und den Landkreis aus. In einigen Bürgerämtern und Wertstoffhöfen sind in den vergangenen Wochen die Gelben Säcken ausgegangen. Der zuständige Versorgungsdienstleister erwartet, dass es spätestens im Februar Nachschub gibt.

 

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Bereits am 9. Dezember hatte das Landratsamt Esslingen darauf hingewiesen, dass sich die Auslieferung der Gelben Säcke verzögere und voraussichtlich erst Ende Januar Nachschub eintreffe. Der Bundesverband der deutschen Entsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirtschaft (BDE) erwartete sogar, dass die Lieferprobleme bei Gelben Säcken voraussichtlich erst im Frühjahr beendet sein werden, wie Sprecher Bernhard Schodrowski angibt. Das Landratsamt Esslingen hat indes auch einen Monat später keine neuen Informationen. „Die Abholung und Verteilung der Gelben Säcke wird in Deutschland von den Dualen Systemen organisiert, nicht von den Abfallwirtschaftsbetrieben des Landkreises“, sagt Andrea Wangner, die Sprecherin der Kreisbehörde. Daher könne das Landratsamt keine neue Prognose abgeben.

Jährliche Grundversorgung läuft

Es gibt deutschlandweit zurzeit zehn privatwirtschaftlich organisierte Systeme. Diese sind bundesweit dafür verantwortlich, dass Verpackungsabfälle in Gelben Säcken oder in einer Gelben Tonne gesammelt und gegebenenfalls weiterverwertet werden. Dazu beauftragen die Systeme jeweils Dienstleister aus der Entsorgungs- und Recyclingbranche. Im Kreis Esslingen ist dieser Dienstleister die Firma Remondis mit einer Niederlassung in Reichenbach. Deren Firmensprecher Michael Schneider bestätigte bereits im Dezember die Knappheit, versicherte aber, dass jeder Haushalt im Zuge der sogenannten Grundversorgung eine Rolle mit 26 Säcken zum Jahreswechsel erhält.

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Auf eine aktuelle Anfrage unserer Zeitung bestätigte Pressesprecherin Lena Langenkämper, dass ausreichend Gelbe Säcke für die Grundverteilung vorhanden seien: „Hierfür gibt es seit jeher ein fest eingeplantes Kontingent, die Auslieferung wird im Landkreis Esslingen im Januar vollends abgeschlossen werden.“ Nur wer darüber hinaus weitere gelbe Beutel für Verpackungsmüll benötigt, hat schlechte Karten in einigen Bürgerämtern, Wertstoffhöfen sowie anderen Verteilstellen, wo normalerweise auch nach Bedarf weitere Rollen abgeholt werden können. Dieser Umstand soll sich im Laufe des Januars oder im Februar wieder ändern, dann erwartet Remondis laut Langenkämper neue Lieferungen. Wie die Sprecherin erklärt, wurde der Engpass dadurch ausgelöst, dass Polyethylen-Granulate zur Zeit weltweit nicht verfügbar sind, aus denen unter anderem die Gelbe Säcke und ähnliche Produkte hergestellt werden. „Dadurch kommt es zu Produktionsausfällen und die von uns bestellten Waren können momentan nicht fristgerecht geliefert werden.“

Notfalls tut es auch ein Müllbeutel

Falls einem Haushalt im Landkreis die Gelben Säcke tatsächlich ausgehen sollten, können Verpackungsabfälle laut Remondis auch in handelsüblichen transparenten Müllbeuteln entsorgt werden. Dabei sei es jedoch wichtig, dass kein Abfall darin lande, der nicht in den Gelben Sack gehöre, wie Michael Schneider betont. Zu Stoffen, die anders entsorgt werden müssen, zählen etwa Gläser, Batterien oder Elektrogeräte. „Wenn wir eine solche Fehlbefüllung feststellen, können und dürfen wir diese nicht mitnehmen“, sagt Schneider.