Neuer Direktflug ab Stuttgart 48 Stunden in Dublin - Tipps für ein perfektes Wochenende

, aktualisiert am 23.04.2025 - 17:23 Uhr
Ab in den Flieger und auf nach Dublin. Wir haben einige Tipps für ein perfektes Wochenende. Foto: KI/Midjourney/Montage: Ruckaberle

Seit Kurzem gibt es ab Stuttgart Direktflüge in die irische Hauptstadt. Ein Wochenende zwischen Pubs und Poeten, Stadt und Meer, Guinness und Tee.

Leben: Susanne Hamann (sur)

Ein Kurztrip von Stuttgart nach Dublin – wie könnte der aussehen? Seit Kurzem gibt es einen Direktflug in die irische Hauptstadt. Wir haben ein paar Vorschläge.

 

18 Uhr: Flug nach Dublin

Umsteigen? War einmal. Seit Ende März bietet Eurowings Direktflüge von Stuttgart in die irische Hauptstadt an. In knapp zwei Stunden geht es nach Dublin. Dank Zeitverschiebung „gewinnt“ man eine Stunde und landet um 19 Uhr irischer Zeit. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt dauert eine knappe halbe Stunde und kostet mit dem Taxi rund 30 Euro. www.eurowings.com

20 Uhr: Check-in im Hotel

Vor etwa einem Jahr hat das Hotel The Chancery eröffnet. Das schicke Vier-Sterne-Haus liegt in einer ruhigen Straße beim Schloss von Dublin. Die Zimmer sind nicht groß, dafür aber mit einem sehr bequemen Bett und technischen Finessen wie einer automatischen Schiebetür zum Badezimmer ausgestattet. Das Haus wurde für umweltfreundliches Bauen ausgezeichnet, alle Materialien kommen aus Irland, wie zum Beispiel Marmor aus Connemara. Der Strom wird von Solarzellen auf dem Dach produziert. Doppelzimmer ab rund 200 Euro inkl. Frühstück, www.thechanceryhotel.ie

20.30 Uhr: Irisches Rind

In Fußweite zum Hotel liegt das Steakhouse The Bull and Castle. Das Lokal gehört zum Fleischimperium von F. X. Buckley. Die Familie betreibt seit dem 18. Jahrhundert Metzgereien in Dublin. In James Joyces Jahrhundertroman „Ulysses“ wird Buckley sogar dreimal erwähnt. Bei The Bull and Castle gibt es trocken gereiftes Rind vom Feinsten und einen außergewöhnlich freundlichen Service. www.thebuckleycollection.ie

22 Uhr: Längste Theke Irlands

Die einen halten es für eine Touristenfalle, die anderen für die beste Art, sich auf kürzestem Wege hemmungslos ins Dubliner Nachtleben zu stürzen. Temple Bar ist ein Vergnügungsviertel und die längste Theke Irlands. Hier steht ein Pub am anderen, mittendrin – dank roter Fassade leicht zu finden – The Temple Bar Pub. Mit 6,50 Euro für das kleine Glas Bier nicht gerade günstig, dafür gibt es gute Laune, Livemusik und Austern aus Galway. https://thetemplebarpub.com

10 Uhr: Bücher-Tempel

Das Trinity College wurde im Jahr 1592 von Königin Elizabeth I. von England gegründet und gilt als Kaderschmiede, hier waren Berühmtheiten wie die Schriftsteller Jonathan Swift, Bram Stoker, Samuel Beckett und Oscar Wilde eingeschrieben. Heute tummeln sich ungefähr 15 000 Studenten auf dem Campus, der mitten in der Innenstadt liegt. Herz- und Prachtstück der Anlage ist die 65 Meter lange Halle der alten Bibliothek. Ein Tempel der Literatur. Nebenan hütet man den größten Schatz des Landes: Das „Book of Kells“. Um das Jahr 800 malten Mönche die vier Evangelien in lateinischer Sprache auf Kalbshäute, Buchstabe für Buchstabe. Wer keine Lust hat, für die „Old Library“ stundenlang anzustehen, bucht eine Tour. Studenten führen rund 45 Minuten über das Gelände und liefern die Gäste dann direkt im Allerheiligsten ab. 33,50 Euro für Erwachsene, www.visittrinity.ie

12 Uhr: Musik bei Molly

„Cockles and Mussels“ – Herzmuscheln und Miesmuscheln – ist die inoffizielle Hymne Dublins. Die Ballade erzählt von der Fischhändlerin namens Molly Malone, die jung und tragisch an Fieber stirbt. Ob es die Dame wirklich gab? Man hat ihr jedenfalls ein Denkmal gesetzt, das zu den viel fotografierten Wahrzeichen der Stadt zählt und verlässlich von Straßenmusikern umlagert wird. Die Dubliner nennen die Statue scherzhaft „The Tart with the Cart“ – die Zuckerpuppe mit Karren. Auch das Denkmal von Oscar Wilde im Merrion Park („The Fag on the Crag“) und die Statue für James Joyce auf der Earl Street North („The prick with the stick“) tragen Spitznamen, die aus Gründen der politischen Korrektheit nicht übersetzt werden können. http://talkingstatuesdublin.ie

13 Uhr: Im Feinkosthimmel

Kultur macht hungrig. Auf zu Fallon & Byrne, der ersten Adresse Dublins für Delikatessen. Im Dining Room im ersten Stock werden in edel-gemütlicher Atmosphäre irische Spezialitäten vom Feinsten serviert: Wie wäre es mit hausgeräuchertem Lachs, Lammrücken oder Seehecht? Unbedingt noch etwas Platz im Magen lassen, denn das Dessert gibt’s ein paar Schritte weiter. www.fallonandbyrne.com

Dingle ist eine kleine Hafenstadt am berühmten Wild Atlantic Way. Von dort stammt die Eismanufaktur Murphy’s, die auch eine Filiale in Dublin betreibt. Zur Wahl stehen Sorten wie Salz aus dem Atlantischen Ozean, Gin, Whiskey oder Irisches Brot, aber auch Klassiker wie Schokolade, Himbeere oder Mango – wer unsicher ist, darf erst probieren. https://murphysicecream.ie

14 Uhr: Alles im Fluss

Der Liffey teilt die Stadt in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Die berühmteste Verbindung ist die Ha’Penny Bridge. Das Schmuckstück viktorianischer Eisengusstechnik wurde 1816 eröffnet. Wer drüber gehen wollte musste eine Gebühr von einem halben Penny bezahlen – daher der Name. Heute darf man kostenlos rüber und erreicht in wenigen Minuten die O’Connell Street, benannt nach dem Freiheitskämpfer Daniel O’Connell. www.visitdublin.com

14.30 Uhr: Stadtrundfahrt

Auf Dublins größtem Boulevard starten die Bustouren von Do Dublin, dreimal die Woche je dreimal täglich auch live kommentiert in deutscher Sprache. Die grünen Doppeldecker klappern die Sehenswürdigkeiten in der Stadt nach dem „Hop-on-Hop-off“-Prinzip ab. Wer mag kann jederzeit aus- und später wieder einsteigen. 24-Stunden-Ticket: 32 Euro, https://dodublin.ie


15.45 Uhr: Guinness Storehouse

Station Nummer 17 der Bustour ist das Guinness Storehouse, und nach etwas mehr als einer Stunde Erholung im Sitzen sind die Akkus wieder aufgeladen für eine Erkundungstour. In dem interaktiven Museum erfährt man alles über das ebenholzschwarze Bier. Wer mag, kann mit Computertechnik sein eigenes Porträt oben auf den Schaum drucken lassen. Von der nur für Besucher zugänglichen Gravity Bar im obersten Stock genießt man einen wundervollen 360-Grad-Blick auf die Stadt. Eintritt: 20 Euro pro Person, www.guinness-storehouse.com

19.15 Uhr: Ein Pint geht noch

Wo die wichtigste Sehenswürdigkeit ein altes Buch ist, hält man natürlich besonders große Stücke auf Autoren. Bei einer literarischen Pub-Tour verbinden sich betreutes Trinken und Rezitation zu einem einmaligen Erlebnis. Professionelle Schauspieler geleiten die Gäste zu Kneipen, die bei legendären Dubliner Poeten wie James Joyce oder dem Literatur-Nobelpreisträger Samuel Beckett beliebt waren und eine Rolle in deren Werken spielen. In Davy Byrne’s Pub in der Duke Street bestellt sich die Figur Leopold Bloom in „Ulysses“ ein Gorgonzola Sandwich mit Senf und ein Glas Rotwein. Das Käsebrot steht dort immer noch auf der Karte – für 13 Euro, mit Pinot Noir 20 Euro. Die Kneipentour kostet 18 Euro pro Person, Getränke extra, www.dublinpubcrawl.com

10.12 Uhr: Ab ans Meer

Möwengeschrei in der Innenstadt verrät: Dublin liegt am Meer. Wer diese Seevögel, Robben, Tölpel, Trottellummen oder Papageientaucher auch sehen und frische Seeluft atmen möchte, hüpft an der Station Tara Street in den Dart. Die Bahn bringt einen in gut einer halben Stunde nach Howth, einem kleinen Hafen auf einer Halbinsel an der Dubliner Bucht. Hier starten die Boote zur Howth Coastal Boat Tour. Schifffahrt: 50 Minuten, 25 Euro pro Person, www.irelandseyeferries.com; Bahnfahrt: Dart-Ticket, 2,60 Euro pro Strecke, www.irishrail.ie

12.45 Uhr: Mitbringsel kaufen

Wenn man auf dem Rückweg an der Station Pearse Street aussteigt, ist Sweny’s Pharmacy nicht weit. Hier kauft „Ulysses“-Held Leopold Bloom ein Stück Zitronenseife. Heute ist der Betrieb keine Drogerie mehr, sondern ein Paradies für James-Joyce-Fans mit Büchern und allerlei Tingeltangel. Zitronenseife gibt es auch noch (7 Euro pro Stück) und abends regelmäßig Lesungen. www.sweny.ie

13.15 Uhr: Tour mit Tee

Auch in Irland genießt man gerne Afternoon Tea, diese typisch britische Zwischenmahlzeit aus belegten Broten, Gebäck und Tee. Bei Vintage Tea Trips kann man Stadtrundfahrten in alten, mit Plastikblumen dekorierten Doppeldeckerbussen aus den 1960er Jahren buchen. Zu Sinatra-Klängen tuckert das Gefährt herrlich nostalgisch durch die Stadt. Ein Fokus der Tour liegt auf dem Phoenix Park. Dublins grüne Lunge ist zweimal so groß wie der New Yorker Central Park und beherbergt hunderte zutraulicher Rehe. Doch Obacht: wer beim Füttern des Rotwilds erwischt wird, zahlt 250 Euro Strafe. Preis pro Person 55 Euro inklusive Essen und Getränken, www.vintageteatrips.ie

14.35 Uhr: Bummel zum Hotel

Nach Ende der Tour bleibt noch Zeit für einen Bummel über Dublins edle Shoppingmeile, die Grafton Street. Tipp: unbedingt bei Brown Thomas reinschauen, der irischen Antwort auf Harrods, Galeries Lafayette oder das KaDeWe, www.brownthomas.com.

Danach geht es zurück zum Hotel, das Gepäck einsammeln, und ab mit dem Taxi zum Airport, wo das Flugzeug zurück nach Stuttgart um 18.55 Uhr abhebt, www.lynk.ie.

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