Offenes Statement auf Twitter: ZDF-Moderatorin Dunja Hayali geht auf ihre Kritiker ein, die ihr vorwerfen, sie würde für „Werbeauftritte“ viel Geld bekommen. Dem Vorwurf von Befangenheit und Abhängigkeit widerspricht sie vehement.

Frankfurt/Main - ZDF-Moderatorin Dunja Hayali hat erstmals persönlich auf Kritik an ihren Nebentätigkeiten reagiert. Neben ihren ZDF-Sendungen moderiere sie im Durchschnitt zwei Mal pro Monat im Auftrag von Verbänden, NGOs, Unternehmen und anderen im Schnitt Podiumsdiskussionen oder andere Veranstaltungen, schrieb Hayali am Montag auf Facebook und Twitter.

 

Anders als nun von einigen suggeriert handele es sich dabei nicht um Werbeauftritte. „Oft stelle ich mich auch ehrenamtlich zur Verfügung oder bitte darum, das vorgesehene Honorar zu spenden“, betonte sie. „So wie ich übrigens auch jedes Preisgeld, welches ich durch Auszeichnungen erhalte, spende.“

ZDF weiß von den Nebentätigkeiten

Als freie Mitarbeiterin zeige sie dem ZDF an, wenn sie für andere Auftraggeber tätig werde, erklärte Hayali. Sie moderiere vielfältige und thematisch breit aufgestellte Veranstaltungen wie „Diskussionen mit Politikern, Wirtschaftsvertretern, Kulturschaffenden, Personen aus dem Sport, der Forschung, Ehrenamtlichen, Kreativen und anderen (prägenden bzw. gestaltenden) Personen aus unserer Gesellschaft“. Die entstandene Diskussion habe ihr aber deutlich vor Augen geführt, „dass durch die Auftritte jenseits meiner Sendungen der Eindruck von Befangenheit oder Abhängigkeit entstehen kann“.

Lesen Sie hier den Tweet von Dunja Hayali:

Diese Wirkung habe sie unterschätzt, räumte Hayali ein: „Das bedaure ich sehr.“ Sie sei sich natürlich bewusst, dass es einen Unterschied gebe zwischen unabhängiger journalistischer Arbeit und einer Tätigkeit für einen anderen Auftraggeber. Die Debatte gehe ihr sehr nahe und habe ihr klargemacht, „wie extrem hoch die Ansprüche an mich sind“. Sie werde ihre Tätigkeiten außerhalb des ZDF deshalb noch selbstkritischer prüfen, betonte die „Morgenmagazin“-Moderatorin.

Hayali war kürzlich wegen ihrer Moderationen für Unternehmen und Verbände in die Kritik geraten. Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ hatte in der vergangenen Woche berichtet, die Journalistin sei unter anderen bei einer Veranstaltung der umstrittenen Glücksspielbranche tätig gewesen.