Vor ungefähr 34 Millionen Jahren begannen die ersten Hörnchen auf den Bäumen zu leben. Forscher haben nun herausgefunden, wie sie sich an den neuen Lebensraum anpassten.

Stuttgart - Eichhörnchen kennen wir vor allem als gute Kletterer, hoch oben in den Baumwipfeln. Seit ungefähr 34 Millionen Jahren leben Hörnchen auf Bäumen. Im Laufe der Evolution haben sich die Vorfahren der Einhörnchen an den neuen Lebensraum angepasst. Wissenschaftler haben nun untersucht, wie sich das Gehirn der Nager dabei entwickelt hat.

 

Die Wissenschaftler aus Schottland und Kanada verglichen die Fossilien und die Schädelknochen von verschiedenen Hörnchen-Arten. Sie konnten dabei feststellen, dass den Exemplaren, welche auf den Bäumen leben, wie zum Beispiel Eichhörnchen, das Gehirn im Laufe der Zeit größer geworden ist. Dagegen blieb das Gehirn bei den am Boden lebenden Hörnchen kleiner. So sind die Gehirne bei den artverwandten Biberhörnchen kleiner. Diese leben in Höhlen.

Weniger Gewicht, dafür mehr Gehirnmasse

Die Forscher begründen diese Entwicklung damit, dass die auf Bäumen lebenden Tierchen ein komplexeres Sehvermögen brauchen. Zudem müssen sie kniffligere Bewegungen ausführe. Aus diesem Grund sind die dafür verantwortlichen Regionen im Gehirn ausgeprägter. Auch beim Körpergewicht konnten die Forscher Veränderungen feststellen. So nahm die Körpermasse im Verlauf der Jahre bei den auf den Bäumen lebenden Hörnchen immer weiter ab.

Studienleiterin Dr. Ornella Bertrand sieht die Vorfahren der Eichhörnchen vor 34 Millionen Jahren an einem wichtigen Wendepunkt. Da es in den Bäumen zur damaligen Zeit weniger Konkurrenz durch Primaten gab, wozu zum Beispiel Affen und Schimpansen gehören, fanden sie dort eine ideale ökologische Nische. Die Wissenschaftlerin der Universität von Edinburgh sieht in der Besiedelung der Bäume einen wichtigen evolutionären Schritt der Eichhörnchen, welcher ihnen ermöglichte, größere und komplexere Gehirne zu entwickeln.