Die neue E-Bike-Station an der Ecke zur Schaflandstraße hat am Donnerstag ihren Betrieb aufgenommen. Schon recht bald kann sich der Großraum Stuttgart als Modellregion für nachhaltige Mobilität bezeichnen.

Fellbach - Schon recht bald kann sich der Großraum Stuttgart als Modellregion für nachhaltige Mobilität bezeichnen. Einen erheblichen Beitrag hierzu leistet die Stadt Fellbach. Dort soll bis in ein paar Jahren der „Bahnhof der Zukunft“ verwirklicht sein. Ein Baustein ist die neue E-Bike-Station, die am Donnerstagnachmittag bei schönstem Sonnenschein an der Ecke Fellbacher Straße und Schaflandstraße im Beisein zahlreicher Regional- und Stadträte und Mitglieder des Radsportvereins Fellbach eröffnet wurde.

 

160 000 Euro hat jenes Bauwerk gekostet, in dem von diesem Freitag an zehn Pedelecs, also elektrisch verstärkte Fahrräder, ausgeliehen werden können. Zudem bietet das Gebäude Platz für zehn „Fremd-Pedelecs“. Knapp die Hälfte der Kosten für die Station hat der Verband Region Stuttgart beigesteuert. Jedes der zehn Ausleih-Pedelecs kostete nach Angaben von Fellbachs OB Christoph Palm 2200 Euro, an der Gesamtanschaffung in Höhe von 22 000 Euro beteiligt sich das Land zur Hälfte. Der OB verwies zudem auf jenes Mobilitätszentrum, das auf der anderen Seite der Gleise direkt in Bahnhofsnähe entsteht und beispielsweise ein neues Fahrradparkhaus enthält.

Die E-Bike-Stationen sollen Berufspendler motivieren

„Drei Millionen E-Bikes sind auf deutschen Straßen unterwegs, Tendenz steigend“, erläuterte Regionaldirektorin Nicola Schelling. Und: „Es macht ja auch richtig Spaß, wenn der Hügel mit dem Rad nicht mehr unüberwindbar erscheint.“ In Fellbach entstehe „schrittweise eine Drehscheibe für innovative und nachhaltige Mobilität“. Die E-Bike-Stationen sollen besonders Berufspendler motivieren, das Auto für den Weg von der Haustür zur Bahnstation stehen zu lassen und auf Rad und Bus oder Bahn umzusteigen. Bei einem besonders günstigen Nachttarif von maximal zwei Euro rechne es sich, das Pedelec am Abend auszuleihen, mit nach Hause zu nehmen und am nächsten Morgen wieder an den Bahnhof zu fahren.

Weitere Zielgruppe sind Touristen oder Ausflügler, die beispielsweise mit der S-Bahn anreisen und dann relativ bequem „mit dem E-Antrieb den Fellbacher Kappelberg oder die Weinberge erreichen können“, so Rainer Gessler vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg.

Das Ausleihen geht mit der polygo-Card des VVS

Horst Stammler, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS), schwärmte: „Fellbach ist eine Mustergemeinde, was die Vernetzung der Mobilität betrifft. Sie haben einen Musterbahnhof.“ Er verwies zudem auf die polygo-Card des VVS, mit der die Pedelecs günstig ausgeliehen werden könnten: Das Ausliehen gehe dann einfach über das Kartenlesegerät am Eingang der Station, die Ausleihgebühren werden abgebucht.

Erst setzen die Ehrengäste bei den Reden ihr Mundwerk in Bewegung, anschließend die Beine – aber dank elektrischer Unterstützung ohne größere Anstrengung. Für Fotografen und Kamerateams absolvierte der Trupp von der Schaflandstraße aus einige Runden ums Landesamt für Besoldung und die Süddeutsche Krankenversicherung. Wie leicht das geht, bewies an einem leichten Anstieg Palms Zuruf an eine Journalistin: „Langsamer kann ich nicht.“