Verkehrsminister Wissing wird zum Fürsprecher von E-Fuels. Er müsste es besser wissen, kommentiert Tobias Heimbach.

Berlin: Tobias Heimbach (toh)

Der Verbrennungsmotor ist eine Erfolgsgeschichte und der Grundstein für eine erfolgreiche Industrie. Für viele ist das Auto nicht nur Fortbewegungsmittel ist, sondern auch Liebhaberobjekt. Dennoch: dass ausgerechnet Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Lebensdauer des Verbrenners verlängern will, macht ratlos. Er droht damit, dass Deutschland dem Verbrenner-Verbot ab 2035 auf EU-Ebene nicht zustimmen wird. Ziehen andere Länder mit, könnte das bereits vom EU-Parlament verabschiedete Verbot kippen. Für seine Zustimmung fordert Wissing, dass auch nach 2035 Autos mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden, wenn sie mit synthetischem Kraftstoff, sogenannten E-Fuels betankt werden. Dabei sind die Argumente gegen E-Fuels stichhaltig. Das Verfahren zur Herstellung ist kompliziert, aufwendig und teuer. In Deutschland existieren nur Versuchsanlagen. Mit der Energie, die für einen Liter E-Kraftstoff notwendig sind, fährt ein E-Auto viele Kilometer weit. Sicher: E-Fuels haben Vorteile, etwa im Flugverkehr, wo elektrische Antriebe keine Alternative sind. Auf der Straße sieht das ganz anders aus. Das müsste auch der Verkehrsminister wissen.