In Korntal-Münchingen und Ditzingen wollen die Gemeinden die E-Mobilität fördern, in Gerlingen soll es Pedilecs zum Ausleihen geben. Nur in Hemmingen tut sich wenig.

Strohgäu - Die Besucher der Stadthalle in Korntal-Münchingen können künftig mit ihrem E-Auto angefahren kommen – ohne Angst, dort liegen zu bleiben. Denn seit Mittwoch steht auf dem Parkplatz der Stadthalle eine Ladesäule für Elektroautos. Eine weitere Lademöglichkeit gibt es seit kurzem auch in Münchingen beim Widdumhof in der Hauptstraße. „Wir wollen die Elektromobilität in Korntal-Münchingen voranbringen“, sagt Angelika Lugibihl, die Sachgebietsleiterin für Umwelt-, Klima- und Naturschutz. Deswegen habe sich die Stadt dazu entschlossen, die beiden Säulen mit rund 17 000 Euro zu fördern. Weitere 13 000 Euro schießt der Bund zu. Mehr Kosten sollen nicht anfallen. Die Stadt hofft, dass sich die Wartungskosten und die Einnahmen aus dem Strom aufwiegen.

 

Die Parkplätze, die an die beiden Ladesäulen angrenzen, sind für E-Autos reserviert. Maximal vier Stunden darf ein Stromer stehen bleiben. „Wir haben die Säulen absichtlich an Stellen platziert, an denen auch Besucher davon profitieren“, sagt Lugibihl. „Viele Korntal-Münchinger laden ihre E-Autos ja Zuhause auf.“

Zwei weitere Ladesäulen sind geplant

Für zwei weitere Ladesäulen hat die Stadt bereits einen Förderantrag beim Bund gestellt. Diese sollen vor dem Hotel Abacco in Münchingen und am Edeka in Kallenberg errichtet werden. „Abhängig von der Bewilligung können wir die Ladesäulen vielleicht noch in diesem Jahr einweihen“, sagt Lugibihl.

Mit dem Elektroauto der Stadt will die Verwaltung für die abgaslose Antriebsart werben – und auch für die örtlichen Unternehmen. Diese hatten den E-Smart vor vier Jahren gesponsert. Im Gegenzug ist dieser mit Werbung der Unternehmen beklebt.

In Gerlingen ist man schon einen Schritt weiter: sieben Ladesäulen stehen in der Stadt. Sie gehören zum Carsharing Anbieter Car2go. Die Stadt hat dafür die nötigen Flächen und Parkplätze zur Verfügung gestellt, sagt Martin Prager, der Leiter des Baurechts- und Bauverwaltungsamts. „Die Ladesäulen stehen so verteilt, dass der gesamte Einzugsbereich auf Gerlinger Gemarkung abgedeckt ist“, sagt Prager. Unter anderem an der Urbanstraße in der Nähe der Endstation der Straßenbahn U 6 und in der Stöckachstraße sind Stromstationen installiert worden.

Mehr Pedilecs für Gerlingen

Die Ladesäulen könne jeder E-Autobesitzer benutzen, nötig sei lediglich eine Anmeldung beim Energiekonzern EnBW, welche die Ladesäulen betreibt, erklärt der Amtsleiter. „Das Angebot an Ladestationen und alternativen Fortbewegungsmitteln ist uns wichtig“, sagt Prager. „Wenn jemand mit der Stadtbahn in Gerlingen ankommt, soll er hier auch weiterkommen.“

Seit Mai gebe es in Gerlingen daher auch das Angebot von Regiorad Stuttgart. Damit können Benutzer innerhalb und zwischen den einzelnen Kommunen in der Region radeln. In Gerlingen gibt es eine Station an der Endstation der U 6 mit 15 Fahrrädern. Auf der Schillerhöhe stehen weitere fünf Fahrräder. „Unser Ziel ist es, einen Teil der normalen Fahrräder im Herbst durch Pedelecs zu ergänzen“, sagt Prager. Rund ein Drittel sollen dann elektrisch betrieben sein. Außerdem soll eine weitere Station mit fünf Fahrrädern an der U-Bahn Haltestelle Breitweisen entstehen.

Neues Konzept in Ditzingen

In Ditzingen steht seit Mai eine öffentliche Ladesäule auf dem Schlossparkplatz. Das tolle daran: ein Jahr lang darf hier umsonst Strom getankt werden. Am Hagebaumarkt gibt es ebenfalls eine Stromzapfsäule. Außerdem gibt es am Rathaus einen Ladepunkt, an dem elektrische Mopeds und Roller mit Strom befüllt werden können. Und es ist mehr geplant. Am 17. Juli will die Verwaltung im Gemeinderat ein Konzept für eine öffentliche Ladeinfrastruktur in Ditzingen vorstellen, sagt die stellvertretende Pressesprecherin Kristina Steiger.

In Hemmingen können Autofahrer ihr E-Auto auf dem Gelände der Firma Porsche aufladen. Einen Antrag der Gemeindeverwaltung, die Ladesäulen in Hemmingen „auf dem Schirm zu haben“, hat der Gemeinderat laut Bürgermeister Thomas Schäfer aber abgelehnt. Das sei nicht Aufgabe der Verwaltung, erklärten die Räte.