Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

E-Start-up Die E-Go Mobile AG mit Sitz im Cluster Produktionstechnik auf dem Campus der RWTH Aachen ist ein Elektroauto-Start-up. Es wurde 2015 von Günther Schuh gegründet. Das Unternehmen beschäftigt 230 Mitarbeiter, weitere Experten auf dem Campus werden fallweise hinzugezogen. Gebaut werden unter anderem das Stadtmobil E-Go Life, der Elektrostadtbus E-Go Mover und das E-Go Kart, ein Freizeitgefährt mit den Eigenschaften eines Kettcars, das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 Stundenkilometern unterwegs ist. 

 

E-Stadtauto Der E-Go Life ist ein kompaktes Stadtauto. Der Elektromotor kommt von Bosch in drei Varianten: mit 20, 40 und 60 kW. Die Basisversion mit 20 kW schafft 104 Kilometer Reichweite und ist ab 15 900 Euro zu haben, die 60-kW-Version (154 Kilometer) kostet 19 900 Euro.  

Zulieferer Bosch macht den Service und die Reparaturen für die Fahrzeuge. Außerdem kümmert sich der Zulieferer auch um die Infrastrukturtechnik im Parkaus in Aachen und macht die Autos fit für den automatisierten Einpark- und Vorfahrservice: Zunächst einmal gilt das so genannte Automated Valet parking für bis zu zwölf E-Go Life. „Selbst parken ist ein Auslaufmodell“, sagt Bosch-Manager Dirk Hoheisel. Mit dem automatischen Parkservice könne man bis zu 50 Prozent mehr Fahrzeuge in einem Parkhaus unterbringen. Beim Elektrostadtbus E-Go Mover ist ZF Friedrichshafen über das Joint-Venture E-Go Moove GmbH mit im Boot.

Produktionsstätte Auf 16 000 Quadratmetern ist in Aachen zunächst eine Industrie-4.0-Referenzfabrik mit 140 neuen Jobs entstanden. Bis 2022 plant die E-Go Mobile AG dann auf 60 000 Quadratmetern insgesamt vier Werke zu errichten, die mit 2000 Mitarbeitern etwa 100 000 Fahrzeuge im Jahr produzieren sollen. (imf)

Der Erfinder des Streetscooters

ZF steuert zentrale Teile bei – Bremsen, Lenkung und Achsen, zudem die Software zur Steuerung der autonomen Fahrfunktionen. In nur 15 Monaten soll das Produktionswerk dafür in Aachen errichtet werden, die Produktion soll dort bis zum Jahr 2021 auf rund 15 000 Kleinbusse pro Jahr hochgefahren werden. Anfragen gibt es zuhauf, schon von mehr als 70 Städten.

Schuh hat bereits vor E-Go unternehmerische Erfahrungen gesammelt. Als Erfinder des Streetscooters machte er schon Furore. Den batteriebetriebenen Kleintransporter produziert die Post mittlerweile in Eigenregie, nachdem sie das Unternehmen 2014 von dem Professor übernommen hat.

Sein Erfolg gibt Schuh recht. Der 59-jährige zweifache Vater, der sich den Spagat zwischen Hochschultätigkeit und Jungunternehmersein antut, ist ein richtiges Energiebündel. Als er kürzlich beim Technologietag von ZF in Friedrichshafen über den E-Go Mover und seine Vorstellungen von der Mobilität der Zukunft in den Städten plauderte, stand er regelrecht unter Strom. Seinen Vorstellungen zufolge werden die großen Einfallstraßen der Städte in Zukunft weitgehend autofrei sein. Menschen fahren nicht mehr allein oder im Taxi, sondern nutzen automatisierte Großraumfahrzeuge, also Roboterbusse, die sie zu Umsteigestationen bringen, wo sie dann wieder auf andere Verkehrsmittel wechseln können. „Ähnlich wie bei U-Bahnstationen“, zieht er den Vergleich.

Stadtflitzer als „Mama-Taxi“

Schuh ist ein gefragter Mann – als Wissenschaftler und Unternehmer, als Teilnehmer auf Podien und Redner bei Tagungen und mittlerweile auch bei den Chefs der großen Autokonzerne. Man habe in Deutschland inzwischen sehr gute E-Autos, sagt er. Dass die E-Mobilität nur schleppend vorankommt, liegt seiner Meinung nach an den Kosten. Ein Kleinwagen wie beispielsweise der E-Up von VW kostet knapp 27 000 Euro – ohne E-Prämie. Autokäufer würden eher eine eingeschränkte Reichweite akzeptieren als einen hohen Preis, ist er sich sicher.

E-Autos sieht Schuh als Stadtflitzer für kurze Strecken geeignet. Dabei denkt er etwa an den Pizzaservice oder „Mama-Taxis“, die mitunter drei-, vier- oder fünfmal am Tag Kinder zu Terminen fahren. E-Autos sind für ihn eine Ergänzung zum Verbrenner. Dabei ist für ihn der Diesel Teil der Lösung und nicht nur das Problem. Den Antrieb der Zukunft, sieht der Autofan, der selbst am liebsten Porsche fährt, im Plug-in-Hybrid – und wer weiß, am Ende könnte gar die Brennstoffzelle stehen, meint er. Solange das E-Auto noch eine Feststoffbatterie habe, komme man an konventionellen Antrieben nicht vorbei.

E-Mobilität aus Aachen mit Zulieferern aus dem Südwesten

E-Start-up Die E-Go Mobile AG mit Sitz im Cluster Produktionstechnik auf dem Campus der RWTH Aachen ist ein Elektroauto-Start-up. Es wurde 2015 von Günther Schuh gegründet. Das Unternehmen beschäftigt 230 Mitarbeiter, weitere Experten auf dem Campus werden fallweise hinzugezogen. Gebaut werden unter anderem das Stadtmobil E-Go Life, der Elektrostadtbus E-Go Mover und das E-Go Kart, ein Freizeitgefährt mit den Eigenschaften eines Kettcars, das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 Stundenkilometern unterwegs ist. 

E-Stadtauto Der E-Go Life ist ein kompaktes Stadtauto. Der Elektromotor kommt von Bosch in drei Varianten: mit 20, 40 und 60 kW. Die Basisversion mit 20 kW schafft 104 Kilometer Reichweite und ist ab 15 900 Euro zu haben, die 60-kW-Version (154 Kilometer) kostet 19 900 Euro.  

Zulieferer Bosch macht den Service und die Reparaturen für die Fahrzeuge. Außerdem kümmert sich der Zulieferer auch um die Infrastrukturtechnik im Parkaus in Aachen und macht die Autos fit für den automatisierten Einpark- und Vorfahrservice: Zunächst einmal gilt das so genannte Automated Valet parking für bis zu zwölf E-Go Life. „Selbst parken ist ein Auslaufmodell“, sagt Bosch-Manager Dirk Hoheisel. Mit dem automatischen Parkservice könne man bis zu 50 Prozent mehr Fahrzeuge in einem Parkhaus unterbringen. Beim Elektrostadtbus E-Go Mover ist ZF Friedrichshafen über das Joint-Venture E-Go Moove GmbH mit im Boot.

Produktionsstätte Auf 16 000 Quadratmetern ist in Aachen zunächst eine Industrie-4.0-Referenzfabrik mit 140 neuen Jobs entstanden. Bis 2022 plant die E-Go Mobile AG dann auf 60 000 Quadratmetern insgesamt vier Werke zu errichten, die mit 2000 Mitarbeitern etwa 100 000 Fahrzeuge im Jahr produzieren sollen. (imf)