Die Schnelllade-Infrastruktur der Stadtwerke Stuttgart wird verkehrsgünstig an der Bundesstraße 10 auf dem Gelände der SVG realisiert.

Stuttgart - Die Stadtwerke Stuttgart werden auf dem Gelände der Straßenverkehrsgenossenschaft Süd eG (SVG) an der Hedelfinger Straße 17 in Wangen eine Elektro-Ladepark aufbauen. Der Standort an der B 10, an dem Standplätze für 100 Lastwagen und 20 Autos zur Verfügung stehen, sei „prädestiniert für einen Schnellladepark“, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit.

 

Die Stadtwerke wollen einschließlich einer Trafostation gemeinsam mit einem Partner rund eine halbe Million Euro in den Standort investieren. „Wir sind stolz, dass die SVG Süd sich für uns entschieden hat“, sagte Peter Drausnigg, der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke. Der SVG seien lokale Partner wichtig, die wie die Stadtwerke sowohl die Themen Netz und Betrieb abdecken als auch weitere Entwicklungsschritte angehen können, so SVG Süd-Vorstand Uwe Nestel. In der zweiten Hälfte 2022 sollen auf dem SVG-Areal fünf Ladesäulen mit je zwei Anschlüssen und einer Leistung von 75 bis 300 Kilowatt installiert werden. Je nach Ladetechnik im Fahrzeug können damit extrem kurze Ladezeiten realisiert werden.

Michael Ziegler, Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes im Land, fordert ein höheres Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Bis 2030 wolle die Bundesregierung eine Million Ladepunkte, für Baden-Württemberg seien das umgerechnet 160 000, davon seien „bescheidene 5,5 Prozent erreicht“.

Fläche an B 10 könnte besser genutzt werden

Das Areal an der Bundesstraße 10 ist bislang hauptsächlich dem Schwerlastverkehr vorbehalten. Es gibt sanitäre Einrichtungen, ein Hotel, Gastronomie und eine Tankstelle. Die SVG will den Standort aufwerten. Dazu gehöre, neue Wege bei den Antriebsarten zu gehen. Mit der Infrastruktur der Stadtwerke schaffe man einen großen Schritt in puncto Ladeangebot und Aufenthaltsqualität, so SVG Süd-Vorstand Michael Dietzel. Mehrstöckige Gewerbebauten wären laut der Konzeptstudie Urban Sandwich der Landeshauptstadt auf dem Gelände möglich.

Die 1948 gegründete SVG betreibt mit ihren 15 regionalen Straßenverkehrsgenossenschaften in Deutschland 31 eigene Autohöfe und Tankstellen sowie 26 Fahrschulen mit mehr als 100 Fahrlehrern vor allem für Berufskraftfahrer. Rund 8000 Transport- und Logistikunternehmen in Deutschland sind Mitglied der SVG, die nach eigenen Angaben rund 85 000 Kunden zählt.