Ladestationen in Stuttgart Neue Turbosäulen für mehr Elektromobilität

Die Stadt Stuttgart plant, 20 Schnellladestationen für E-Fahrzeuge aufzustellen und stellt die Standorte vor.
Stuttgarter Norden - In den kommenden drei Jahren soll das Netz an Ladestationen im Stadtgebiet weiter verdichtet werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Derzeit gibt es rund 200 Ladesäulen zum Normalladen (maximal 22 Kilowatt) und vier Schnellladesäulen (50 bis 150 Kilowatt). Ziel ist nun, bis zum Jahr 2021 weitere 300 Normalstationen aufzustellen und 20 Säulen fürs Schnellladen.
Wo genau diese Schnellladestationen aufgestellt werden sollen war jüngst Thema in den Bezirksbeiräten Zuffenhausen und Feuerbach. Michael Hagel vom Referat Strategische Planung und nachhaltige Mobilität stellte den Zuffenhäuser Lokalpolitikern die Standorte vor, welche die Stadtverwaltung favorisiert. Um den Bedarf an Schnellladesäulen zu ermitteln, wurde vom Verband Region Stuttgart eine Studie in Auftrag gegeben. Generell sollten die Säulen so verteilt sein, dass jede Station innerhalb von fünf Minuten erreicht werden könne. Abhängig vom Verkehrsaufkommen, seien an manchen Bereichen mehr Stationen nötig, anderswo weniger.
Im Stadtbezirk Zuffenhausen sollen drei neue Schnellladestationen installiert werden: an der Hohenloher Straße 23, an der Tapachstraße 77 sowie an einem dritten Standort im Bereich des Friedhofs an der Marbacher Straße. Wo genau, muss noch festgelegt werden, nachdem die Bezirksbeiräte Einwände gegen den ursprünglich vorgestellten Standort Ludwigsburger/Marbacher Straße geäußert hatten. Möglich ist, dass der neue Standort in Richtung Zazenhausen ans andere Ende des Friedhofs verlagert wird. Bei zwei Enthaltungen stimmte der Zuffenhäuser Bezirksbeirat dem Vorhaben mehrheitlich zu.
Auch in Stammheim und Weilimdorf sind Schnellladestationen geplant
Auch in Feuerbach wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, als es um die neue Schnellladestation an der Feuerbacher-Tal-Straße 90 in der Nähe des Friedhofs ging. Die Frage aus dem Gremium, wie lange denn ein Ladevorgang daure, beantwortete Bezirksbeirat Reiner Götz (Grüne) seinen Ratskollegen: „Es geht ja nicht darum, den Akku vollzuladen, sondern die Zeit zu nutzen, solange man zum Beispiel den Friedhof besucht.“ Man behandle das Fahrzeug nicht wie eine Gartenschere, die man erst auflädt, wenn sie komplett leer sei.
Weitere Schnellladestationen sind auch in Stammheim in Weilimdorf vorgesehen. Die exakten Adressen will Hagel jedoch erst dann öffentlich bekannt geben, wenn darüber in den jeweiligen Bezirksbeiräten diskutiert wird. In Botnang sei momentan keine Schnellladestation geplant.
An die Schnellladestationen werden höhere Bedingungen geknüpft als an die normalen Ladesäulen, insbesondere an die verfügbare Kapazität im Stromnetz und die Entfernung zum nächsten Knotenpunkt im Verteilnetz, erklärte Hegel. Auch sind sie mit 76 Zentimetern Breite, 53 Zentimetern Tiefe und 1,90 Metern Höhe größer als die eher schlanken Normalladesäulen mit den Maßen 35/25/130. Der Flächenbedarf für die „Hardware“ der Ladestation sei größer sowie für den notwendigen Messwandlerschrank und gegebenenfalls die nötigen Batteriespeicherlösungen. Sowohl die normalen als die Turbosäulen bieten Lademöglichkeiten für jeweils zwei Fahrzeuge, entsprechend wird auch ein Stellplatzbedarf von jeweils zwei Autos benötigt.
Das Vergabekonzept sieht vor, dass die Stadt die Flächen für die Schnellladestationen zunächst für 15 Jahre kostenlos zur Verfügung stellt. „Wir geben die Fläche, der Investor muss alles aufbauen und bezahlen“, sagte Hagel.
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