Zwei Männer haben in Stuttgart-Degerloch ein Fachgeschäft mit Loungebereich für Freunde von E-Zigaretten eröffnet. Wir waren dort – und haben erfahren, was die Dampf-Brüder auf keinen Fall anbieten wollen.

Degerloch - Der vergleichsweise angenehme Geruch fällt sofort auf. Statt dem beißenden Gestank kalten Rauchs liegt ein süßliches Aroma mit Fruchtnote in der Luft. Gerade Nichtraucher holen vor dem Betreten einer Raucherlounge normalerweise noch einmal tief Luft und ertragen dann röchelnd das Laster von Freunden und Bekannten.

 

Bei den Dampf-Brüdern ist das anders. Dort werden E-Zigaretten geraucht und verkauft. Das sind elektrische Apparate mit einer verdampften Flüssigkeit, die der Nutzer inhaliert. So wird das Rauchgefühl erzeugt, Nikotin kann beigemischt werden.

Diese E-Zigaretten stehen bei den Dampf-Brüdern im Mittelpunkt. „Wir sind beides: Fachgeschäft für E-Zigaretten und Raucherlounge“, sagt Alexander Fleisser. Er hat den Laden an der Karl-Pfaff-Straße 34 mit seinem Geschäftspartner Florian Raiber Mitte März eröffnet. Sie bieten E-Zigaretten, die zugehörigen Flüssigkeiten und anderes Zubehör an.

Alkohol gibt es nicht

Abgetrennt vom Verkaufsraum ist der Loungebereich. Dort werden Kaffee und Drinks serviert. Zudem können Dampf-Geräte gemietet werden. „Die Idee ist, dass Kunden im Loungebereich neue Dampf-Aromen ausprobieren können“, sagt Fleisser. Er und Raiber sind selbst überzeugte Dampfer. „Wir wollten uns selbstständig machen und die Nische mit den E-Zigaretten besetzen, bevor große Konzerne auf den Zug aufspringen“, sagt Raiber. Tatsächlich sind die elektrischen Zigaretten gerade absolut im Trend. Die Vorteile überzeugen viele Raucher. „Wohnung, Kleidung und Auto stinken nicht mehr, zudem merkt man auch Veränderungen bei der Kondition“, sagt Fleisser. Allerdings stellen die beiden Händler klar: Auch E-Zigaretten sind ungesund, sie sind nicht unumstritten.

So sind die meisten Kunden bei den Dampf-Brüdern ehemalige Raucher, die auf die elektronische Variante umsteigen. Neugierige Nichtraucher kommen eher selten. Um noch mehr Kunden zu gewinnen, organisieren die beiden Zocker-Abende, bei denen sich die Gäste an der X-Box austoben dürfen, und während der Fußball-WM sollen die Länderspiele Kunden anlocken, die bei einer gemütlichen Dampfrunde den Nationalkickern folgen.

Dabei soll es aber immer gediegen zugehen. „Wir servieren keinen Alkohol, das würde nur Klientel anziehen, das wir nicht wollen“, sagt Alexander Fleisser.