Seit Montag können Bürger in Georgia ihre Stimme für die kommende Präsidentschaftswahl in den USA abgeben. Dafür müssen sie an einigen Wahllokalen allerdings stundenlang warten. Auch von Wählerunterdrückung ist die Rede.

Savannah - Die Präsidentschaftswahl in den USA findet dieses Jahr am Dienstag, den 3. November, statt. In einigen Bundesstaaten kann allerdings bereits jetzt abgestimmt werden. Dieses System nennt sich „Early Voting“ (vorzeitige Abstimmung) und erlaubt den Bürgern schon vor dem besagten Dienstag zu wählen.

 

Unter anderem in Savannah, einer Stadt in Georgia, ist der Andrang auf die Wahllokale enorm. Laut der amerikanischen Associate Press (AP) standen die Menschen am Mittwoch, den 14. Oktober, stundenlang an, um wählen zu dürfen. Besonders der Anteil afroamerikanischer Bürger sei sehr hoch gewesen. Viele von ihnen hätten Zweifel am System. Anstatt per Briefwahl zu wählen oder an einem anderen Tag wieder zu kommen, hätten sie das Warten als notwendig angesehen, um sicherzustellen, dass ihre Stimme gezählt werde. „Ich lasse nichts zwischen mich und diese Möglichkeit kommen“, sagte Khani Morgan der AP, nachdem sie bereits drei Stunden lang in der Schlange stand.

Möglicher Fall der Wählerunterdrückung?

Laut dem Secretary of State von Georgia, Brad Raffensperger, sei die Wahlbeteiligung am ersten Tag des Early Votings (13. Oktober) in Georgia noch nie so hoch gewesen. Fast 130.000 Bürger hätten ihre Stimme abgegeben. Das sei eine Steigerung von 42 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekord aus dem Wahljahr 2016.

Andere sehen die Ursache der langen Wartezeiten nicht in der hohen Wahlbeteiligung. Unter anderem für Claire McCaskill, ehemalige Senatorin im Bundesstaat Missouri, haben die Schlangen vor den Wahllokalen etwas mit „Voter suppression“, also mit Wählerunterdrückung, zu tun.

Ein bekanntes Thema in Georgia. Bereits 2018 soll es dort während der Gouverneurswahl einen Fall der Wählerunterdrückung, ausgegangen von den Republikanern, gegeben haben. Damals seien über eine Millionen Namen aus dem Wählerregister gestrichen worden, aufgrund der Schließung einiger Wahllokale wurden die Schlangen vor den Bestehenden besonders lang. In beiden Fällen waren ein Großteil der Betroffenen Afroamerikaner.