40 Jahre auf der Bühne feiert Austro-Pop-Band Erste Allgemeine Verunsicherung nächstes Jahr. Was liegt da näher, als eine Abschiedstournee anzukündigen?

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Stuttgart - Junge Menschen werden verständnislos mit den Achseln zucken, alle über 40 und Freunde des klamaukig-bissigen Austro-Pop hingegen Tränen vergießen: Die österreichische Gruppe Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV), die Klassiker wie Ba-Ba-Banküberfall verübt und in Märchenprinz einen Vorstadt-Gigolo eingehüllt in eine Wolke Pitralon in eine Landdisco geschickt hat, hat am Donnerstagmorgen ihre Abschiedstournee angekündigt.

 

Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die Spaß-Combo: „2019 heißt es ,Was vorbei is‘, des is vorbei!’ Zum 40-jährigen Bühnenjubiläum wird die Verunsicherung ein letztes Mal eine bunte Show auf die Bühne stellen und sich entsprechend gebührend feiern lassen.“ Daran schließt sich eine Liste mit Tourneedaten an. Von Freitag, 8. Februar, bis Sonntag, 10. März, 2019 ist EAV in Deutschland unterwegs und macht sogar in Stuttgart Station: Am 13. Februar 2019 spielt die Gruppe in der Liederhalle.

Die Erste Allgemeine Verunsicherung gründete sich Ende der 1970er Jahre und hatte ihren Durchbruch mit dem Album „Geld oder Leben“ 1985. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges zog sich die Band für drei Jahre aus dem Musikgeschäft zurück. Nach ihrem Comeback 1994 gelang es EAV allerdings nicht mehr, an frühere Erfolge anzuknüpfen.

Im Gedächtnis geblieben ist EAV vor allem für eher albern-klamaukige Stücke wie „Ba-Ba-Banküberfall“, „Küss die Hand, schöne Frau“ und „Märchenprinz“. Tatsächlich hat die Band auch viele Songs mit bitterbösem Humor, Satire und Gesellschaftskritik verfasst. In „Burli“ etwa singt sie über einen Jungen, der wegen der radiokativen Strahlung nach der Tschernobylkatastrophe mit körperlichen Mutationen leben muss.

Ob die Austro-Pop-Rock-Band tatsächlich aufhört? Wie es sich gehört, lässt EAV dies offen. Hinter der Ankündigung „1000 Jahre EAV – Abschiedstour“ heißt es kryptisch: „die Erste“. Wer weiß, vielleicht bleibt EAV den Fans noch eine Weile erhalten.