Die ökosoziale Mehrheit im Rathaus macht den nächsten Schritt zur Realisierung ihrer Pläne für eine autofreie City: Nun sollen auch die Stellplätze in der Eberhardstraße wegfallen.

Stuttgart - Die ökosoziale Ratsmehrheit macht Ernst mit ihren Plänen für eine autofreie Innenstadt. In einem gemeinsamen Antrag fordern Grüne, SPD, SÖS/Linke-plus sowie der Einzelstadtrat der Stadtisten, Ralph Schertlen, die Eber- hardstraße zwischen der Kreuzung Torstraße und der Einfahrt Markstraße als Fahrrad- und Fußgängerstraße umzuwidmen. Anlass dafür sind die von der Netze BW für Februar angekündigten Kabelarbeiten in der Tor- und Eberhardstraße: Für die Dauer von etwa sechs Monaten sind die in der Eberhardstraße bisher ausgewiesenen Parkplätze ohnehin nicht anfahrbar.

 

Ersatz gibt es nur für Behindertenparkplätze und Ladestationen für E-Cars

Gemäß dem von den genannten Fraktionen im vergangenen Jahr gefassten Grundsatzbeschluss, die City sukzessive unattraktiv für den Autoverkehr zu machen, fordern die Stadträte nun auf Initiative der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-plus, die Parkplätze in der Eberhardstraße dauerhaft wegfallen zu lassen. Einen Ersatz soll es anderweitig lediglich für Behindertenstellplätze sowie die Ladestationen für Elektromobile geben. Man erwarte dazu Vorschläge der Verwaltung, heißt es in dem interfraktionellen Antrag. Auch mögliche Sonderregelungen für die Kundschaft des Standesamts in der Eberhardstraße sollen geprüft werden.

Der Antrag sieht außerdem vor, dass bei der Neuordnung des Verkehrs an der Kreuzung Tor-/Eberhardstraße neben dem Busverkehr auch Radfahrer Vorrang gegenüber dem Autoverkehr erhalten. Dazu sollen verschiedenen Einfahrspuren in die Eberhardstraße ersatzlos wegfallen. Der Autoverkehr zu den umliegenden Parkhäusern (etwa Kaufhof/neue Rathausgarage) soll den Vorstellungen zufolge über die Stein-/Nadlerstraße abgewickelt werden.

Der Antrag dürfte neue Kontroversen auslösen. Bereits der angekündigte Wegfall von 18 Stellplätzen rund um die Markthalle hatte im vergangenen Jahr empörte Reaktionen bei Marktbeschickern und Einzelhändlern zur Folge.