Heute läuft es gut bei dem 31-Jährigen. Sein Konzertkalender ist gefüllt, er wird als Solist von Orchestern auf der ganzen Welt gebucht, macht Kammermusik mit verschiedenen Ensembles, und das alles neben seiner Stelle als Soloklarinettist, die er seit 2010 beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (RSO) und jetzt auch beim SWR-Symphonieorchester innehat. Zuvor war er ein Jahr stellvertretender Soloklarinettist am Lübecker Theater, in diese Zeit fiel auch der erste Kontakt mit dem RSO. Erst bei einem Preisträgerkonzert, dann spielte er zweimal als Aushilfe, und obwohl er auch mit dem NDR-Sinfonieorchester verhandelte, nahm er das Angebot aus Stuttgart an, dort festes Mitglied zu werden. Die Hamburger ließen sich Zeit, in Stuttgart habe man ihm schnell signalisiert: Wir wollen dich haben. Das gefiel ihm.

 

Hätte er damals schon gewusst, dass die SWR-Orchester fusioniert würden, dann hätte er vielleicht gezögert. Aber wie auch immer: Auch wenn die die Motivation der Musiker angesichts der drohenden Auflösung im Keller war, so gehe es doch jetzt wieder aufwärts. Es sei „eine extrem spannende Zeit“, sagt Manz, man habe einen „guten Lauf“, zu dem er auch die die Verpflichtung von Teodor Currentzis zählt, in den man große Hoffnungen setzt. Dass der Neue polarisiert, als schwierig gilt, sieht er gerade als Chance, denn Kompromisse habe man lange genug gemacht. „Wir wollen wieder an der Weltspitze mitmischen, und da muss man auch mal Tacheles reden.“

Was er von sich selbst verlangt, erwartet er auch von seinem Orchester – wobei man sich im Verlauf des Gesprächs fragt, ob es eigentlich noch etwas gibt, was diesen immer noch recht jungen Allroundkönner ernstlich in Verlegenheit bringen kann. Ist er manchmal noch nervös? Ja, sagt er, bei Stücken, die er noch nie öffentlich gespielt hat. Sein Rezept dagegen: richtig Atmen, viel Sport. Und vor dem Konzert eine Banane mit Buttermilch. „Das erdet.“