Ein Autohersteller stellt sein Engagement infrage, ein Getränkehersteller reagiert bereits: um den Musikpreis Echo gibt es weiter Aufruhr

Berlin - Der Musikpreis Echo verliert nach der Auszeichnung für ein als antisemitisch kritisiertes Rap-Album einen Sponsor. Der Safthersteller Voelkel kündigte am Mittwoch seinen Rückzug an. Das niedersächsische Unternehmen hatte für die Preisverleihung am Donnerstag vergangener Woche Geld, Saft und Kühlschränke bereitgestellt.

 

Der Autohersteller Skoda, der Stars und Gäste in 75 Fahrzeugen fuhr, erwartet „eine rasche und eindeutige Aufarbeitung durch den Veranstalter“, teilte ein Sprecher mit. „Sollte uns das Ergebnis nicht überzeugen, werden wir den bestehenden Sponsorvertrag bei diesem Event auf jeden Fall nicht fortführen.“

Voelkel kritisierte, die Preisträger Kollegah und Farid Bang zögen in einem prämierten Song „auf beschämende Weise Vergleiche zu Opfern des Holocausts“. Das Unternehmen sprach von einer schmerzhaften Grenzüberschreitung. „Die rein auf Verkaufszahlen basierte und im Vorfeld inhaltlich nicht ausreichend kritisch beurteilte Honorierung eröffnet auf das Echo-Komitee eine fragwürdige Perspektive“, hieß es.

Dass der Bundesverband der deutschen Musikindustrie diese Mechanismen erneuern wolle, sei ein wichtiges Signal. Voelkel wolle dennoch bis auf weiteres alternative und unabhängige Musikveranstaltungen ohne Diskriminierung und Diffamierung sponsern.