Ihre Nominierung hatte schon vorher für hitzige Diskussionen gesorgt, nun gewannen die Rapper Kollegah und Farid Bang einen Echo. Schlagersängerin Helene Fischer konnte ihre 17. Auszeichnung mit nach Hause nehmen.

Berlin - Die umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang haben den Echo in der Kategorie Hip-Hop/Urban National gewonnen - nach einer Debatte über ihre als antisemtisch kritisierten Texte. Im Zentrum der Kritik steht die Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“. Bei Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit sei eine Grenze überschritten, sagte Campino, Frontmann der Toten Hosen. „Ich will hier keine Politikdebatte daraus machen“, sagte Kollegah zur Kritik. Campino habe sich als moralische Instanz aufgespielt, das gebühre einem so großen Musiker nicht, sagte Kollegah weiter als er den Preis auf der Bühne entgegennahm - und erntete laute Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum.

 

Helene Fischer, Ed Sheeran und Mark Forster gehören zu den weiteren Gewinnern der 27. Echo-Preisverleihung. Die 33-jährige Fischer baute mit der Auszeichnung ihren Rekord weiter aus: 17 Echos hat sie inzwischen bei sich Zuhause stehen. Sie räumte in der Kategorie Schlager ab. „Ich genieße diesen Erfolg gerade unfassbar“, sagte sie. Sheeran bekam die wichtigen Preise für Hit des Jahres und bestes Album - war aber selbst nicht in Berlin dabei.

Kylie Minogue, Rita Ora und Shawn Mendes performten

Zuvor hatten Alice Merton (Künstlerin Pop national), Milky Chance (Band Pop national) und Haiyti (Kritikerpreis) Preise abgeräumt. Wincent Weiss gewann die Auszeichnung als nationaler Newcomer. Luis Fonsi wurde als internationaler Newcomer geehrt. Der DJ Robin Schulz gewann den Echo in der Kategorie Dance national. Er konnte den Preis allerdings wegen Krankheit nicht selbst in Empfang nehmen.

Zwischendurch sorgten unter anderem die Popstars Kylie Minogue, Rita Ora, Shawn Mendes und Jason Derulo für musikalische Unterhaltung. Zwei eher ungewöhnliche Auftritte legte Fischer hin. Sie performte zunächst ihren Song „Lieb mich dann“ mit dem Jazzmusiker Götz Alsmann und dem Gitarristen Gregor Meyle. Später sang sie gemeinsam mit Luis Fonsi. „Wir vom Schlager sind einfach überall - auch da, wo niemand mit uns rechnet“, sagte Fischer.