Bisher wird der Schleichverkehr auf der Alten Poststraße noch nicht eingedämmt. Die Stadtverwaltung von Leinfelden-Echterdingen hat nun allerdings eine Idee, wie ihr das doch gelingen könnte...

Echterdingen - Als die Straße im Frühjahr zumindest in der Hauptverkehrszeit wegen der Krötenwanderung gesperrt war, herrschte dort Ruhe. Doch die vierwöchige Sperrung auf der Alten Poststraße wurde wieder aufgehoben. Nur das Schild, das auf die Krötenwanderung hinwies, blieb noch lange Zeit stehen und wurde erst am vergangenen Wochenende beseitigt.

 

Doch damit ist nach Meinung von FDP-Stadtrat Wolfgang Haug die Sache nicht erledigt. Er möchte wissen, auf welcher rechtlichen Grundlage die Straße für die Kröten gesperrt werden konnte. Denn: „Was für Tiere gilt, muss doch auch für Menschen erlaubt sein“, sagt er. Soll heißen: Auch die Leute, die dort unterwegs sind, müssen geschützt werden.

Zu schnell unterwegs

Haug könnte sich deshalb vorstellen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung öfter kontrolliert wird. Tempo 30 werde nur von den wenigsten Autofahrern eingehalten. „Erst neulich habe ich einen Motorradfahrer gesehen, der ist mindestens 70 gefahren,“ sagt der Stadtrat, der meist zweimal am Tag mit Frau und Hund dort unterwegs ist.

Eine andere Möglichkeit wäre laut Haug, die Straße bei der Schlößlesmühle zumindest für den Schleichverkehr zu sperren. Schließlich ist dort eine Durchfahrt sowieso nicht erlaubt. Nur die Gäste des Ausflugslokals und die Autofahrer, die zum Reiterhof Walzenmühle müssen, dürfen dort durchfahren. Für den Stadtrat steht aber trotzdem fest: „Die Aktivitäten der Mühlenbesitzer dürfen nicht behindert werden.“ Wenn es dort keine Landwirtschaft mit Nutztieren mehr gebe, verbusche das Talund werde allmählich zu Wald, meint er.

Doch wie kann der Schleichverkehr ausgebremst werden? Zunächst wurde an einen Poller gedacht. Den hätten dann Berechtigte per Funk in den Boden versenken können. Doch diese Variante ist laut Bürgermeisterin Eva Noller zu teuer. „Wir haben die Zahl der Geschwindigkeitskontrollen erhöht“, sagt ihr Bürgermeister-Kollege Carl-Gustav Kalbfell.

An Ort und Stelle kontrolliert

Das Ordnungsamt sei auch an Ort und Stelle gewesen, um die Berechtigung der durchfahrenden Autofahrer zu kontrollieren. „Da wurden einige angehalten und darauf hingewiesen, dass der Weg nach Echterdingen woanders verläuft“, sagt der Bürgermeister. Er setzt jetzt auf eine Sperrung der Straße im Tal durch große Steine, sogenannte Findlinge. Sie sollen so angeordnet werden, dass eine Durchfahrt nicht mehr möglich ist, die Zufahrt zur Walzenmühle jedoch frei bleibt.

„Da kann derjenige, der reinfährt, erst nach einem guten Stück wenden.“ Kalbfell glaubt, dass diesen Umweg nur wenige wählen werden. Wann die Neuerung kommt, ist noch nicht klar. „Wir müsse noch mit den Mühlenbesitzern reden.“ Die Parkplätze der Schlößlesmühle müssten benutzbar bleiben.