Nach dem Mord am rechten US-Influencer Charlie Kirk wird der Kulturkampf zwischen jungen Neocons und Woken mit unlauteren Mitteln geführt.

Digital Desk: Michael Maier (mic)

In den letzten Tagen verbreitete sich ein vermeintliches Trauerlied von Ed Sheeran mit dem Titel „Rest in Peace, Charlie Kirk“ viral in sozialen Medien. Das sieben Minuten lange Video, das zuerst vom YouTube-Kanal „AI Modiveza“ am 13. September 2025 hochgeladen wurde, hat bereits über 1,3 Millionen Aufrufe erreicht.

 

Was steckt hinter dem trotz des seltsamen Kanals zunächst relativ authentisch wirkenden emotionalen Musikstück, in dem unter anderem Familienszenen mit den kleinen Kindern von Charlie Kirk zu sehen sind?

Die Wahrheit ist: Ed Sheeran hat kein solches Lied veröffentlicht oder produziert. Die Videos sind komplett KI-generiert, wie auch in der Beschreibung unter dem Video selbst angegeben wird. Das Video trägt einen Hinweis: „Altered or synthetic content: Sound or visuals were significantly edited or digitally generated.“

Vorsicht, Youtube-Fake-Video mit KI!

Trauern Ed Sheeran und Adele um Charlie Kirk?

Besonders irreführend ist, dass der gleiche Kanal auch ein angebliches Duett von Ed Sheeran und Adele zum gleichen Thema veröffentlicht hat. Auch hier handelt es sich um eine komplette KI-Fälschung. „Lead Stories“, eine US-Faktencheck-Website, hat das Audio mit dem InVid-Verifizierungs-Plugin analysiert und bestätigt, dass die Stimmen durch KI-Stimmklone erzeugt wurden.

Einige der Videos wurden mit einem gefälschten Vevo-Logo versehen, was viele Menschen glauben ließ, es handle sich um offizielle Veröffentlichungen. Weder Ed Sheeran noch Adele haben jedoch irgendwelche Tributsongs für Charlie Kirk aufgenommen oder sich öffentlich zu seinem Tod geäußert.

Echte Trauer um Charlie Kirk – im Gegensatz zu gefälschten KI-Songs mit realen Familienszenen der Kirks. Foto: AFP

Ed Sheeran mit TikTok Live-Konzert in Brooklyn

Ed Sheeran hat kürzlich tatsächlich sein neues Album „Play“ mit 13 Tracks veröffentlicht und trat am 13. September bei einem TikTok Live-Konzert in Brooklyn auf. Von einem Tribut für Charlie Kirk war dabei allerdings keine Rede.

Die Verbreitung solcher täuschend echten KI-Inhalte zeigt die zunehmende Herausforderung, Fakten von Fiktion zu unterscheiden – besonders in emotional aufgeladenen Zeiten, die manchmal schnell die wildesten Theorien blühen lassen.

Muss ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen die USA verlassen? Foto: IMAGO/HMB-Media

Reichinnek ohne Respekt für Charlie Kirk

Unter anderem wurde die falsche Behauptung verbreitet, dass der Schütze Tyler Robinson (22) ein rechter Republikaner gewesen sei, mit dem Anschlag Unruhe stiften und womöglich eine „falsche Fährte“ nach links legen wollte.

In diese Richtung spielte gedanklich offenbar auch die deutsche Linken-Chefin Heidi Reichinnek bei Caren Miosga in der ARD, nachdem Vorwürfe aufgekommen waren, ein Bundestagsmitarbeiter habe sich billigend über die tödlichen Schüsse in Utah geäußert. Jedenfalls müsse man vor einer umstrittenen Person wie Charlie Kirk auch im Tod „keinen Respekt“ haben, so die radikale Reichinnek live in der Miosga-Sendung.

Elmar Theveßen, „ein linker Aufwiegler“?

Dem ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen droht unterdessen die Ausweisung aus den USA, weil er bei Markus Lanz falsche oder verzerrende Behauptungen über Kirk verbreitet haben soll – gewisse inhaltliche Fehler wurden vom ZDF zögernd eingeräumt.

Richard Grenell, der heutige Trump-Berater und frühere US-Botschafter in Deutschland, bezeichnete Theveßen nun als „linken Aufwiegler“ und fordert Konsequenzen. Der Streit tobt also auf beiden Seiten gnadenlos weiter und wird mit allen Mitteln geführt.

Eine Rolle spielen könnte dabei auch noch das deutsche Strafgesetzbuch, denn Paragraf 140 sanktioniert die Billigung von Straftaten, wenn diese öffentlich geschieht. Bis zu drei Jahren Haft oder Geldstrafe können fällig werden, wenn man in den sozialen Medien eine gewisse Grenze überschreitet.