Gold und Silber unter Druck: Die Preise für die Edelmetalle sind erheblich gefallen. Dabei setzen vor allem zwei Entwicklungen den Preisen zu.

Der Goldpreis ist am Donnerstag unter die Marke von 1700 Dollar gefallen. Im Tief kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) 1697 Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor knapp einem Jahr. Auch der Preis für Silber, das häufig auch als „kleiner Bruder von Gold“ bezeichnet wird, steht unter Druck, und fiel auf ein Zweijahrestief.

 

Vor allem zwei Entwicklungen setzen den Edelmetallen zu: Einerseits steigt der Dollar in der Gunst der Anleger. Das wiederum verteuert den rechnerischen Einkaufspreis von Gold und Silber für Interessenten, die sich außerhalb des Dollarraums befinden. Denn sie müssen ihre Heimatwährung vor dem Kauf erst in Dollar umtauschen.

Außerdem werden Edelmetalle durch die vielerorts steigenden Leitzinsen belastet. Da Gold und Silber keine laufenden Erträge wie Zinsen abwerfen, verlieren sie gegenüber festverzinslichen Wertpapieren wie Staatsanleihen an Glanz. Das dämpft die Nachfrage, die Preise fallen.

Bei Kupfer und Rohöl kommt die drohende Rezession als Belastungsfaktor hinzu

Die Wechselkurs- und Zinseffekte wiegen derzeit deutlich stärker als die grundsätzliche Schutzfunktion von Edelmetallen. Normalerweise suchen Anleger in unsicheren Zeiten Zuflucht in Gold und Silber. Auch als Schutz vor Inflation werden Edelmetalle geschätzt. Der Ukraine-Krieg und die Teuerung würden also prinzipiell für Edelmetalle sprechen.

Bei Kupfer und Rohöl kam die drohende Rezession als Belastungsfaktor hinzu. Das Industriemetall verlor zwei Prozent auf 7181 Dollar je Tonne und die Ölsorte Brent aus der Nordsee 2,5 Prozent auf 97,10 Dollar je Barrel (159 Liter).