Fünf Projekte aus der Region Stuttgart werden mit dem Effizienzpreis Bauen und Modernisieren des Landes Baden-Württemberg für kostengünstige und vorbildliche Architektur ausgezeichnet. Das sind die Preisträger.
Nachhaltiges Bauen sowie Umbauen im Bestand sind wichtige Themen, weil hier weniger klimaschädigendes CO2 freigesetzt wird. Das Land Baden-Württemberg fördert derlei Anstrengungen von Bauherren mit dem Effizienzpreis Bauen und Modernisieren. Der Preis, der in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben wurde, ist mit einem Preisgeld von insgesamt 102 000 Euro dotiert.
Unter den 30 Bewerbern wurden zwölf Gewinner ermittelt, es sind auch einige Preisträger aus der Region Stuttgart dabei.
Hotel in Ludwigsburg
Aus Stuttgart ist das Architekturbüro Von M, dessen Projekt Hotel Bauhofstraße in Ludwigsburg mit dem Sonderpreis „Baukultur Neubau“ belohnt wurde. Das Projekt erhielt auch schon viele Auszeichnungen, darunter den best architects 21 und die BDA Hugo-Häring-Auszeichnung 2020.
Die Jury des aktuellen Effizienzpreises lobte, dass der Hotelneubau mit 55 Zimmern aus Holzrahmenmodulen mit einer für Hotels ungewöhnlichen tragenden Konstruktion aus Holz errichtet wurde: „Stahlbeton wurde nur dort verwendet, wo er unbedingt erforderlich ist: bei Bauteilen mit Erdkontakt und der weit spannenden Erdgeschossdecke.“
Auch bei der Gebäudehülle achtet das Projekt auf einen möglichst niedrigen Energieverbrauch bei ihrer Herstellung. Die Oberflächen der Raummodule aus Fichten- und Brettsperrholz bleiben in den Hotelzimmern sichtbar und werden so zum einheitlichen Konstruktions- und Gestaltungsmerkmal. Bodenbeläge und Möbel bestehen aus massiver Esche, die Holz-Alu-Fenster sind aus Fichtenholz.
Saniertes Bürozentrum in Stuttgart
In Stuttgart befindet sich das genossenschaftliche Bürozentrum „Valley One24“, das in der Kategorie „Modernisierung Nichtwohngebäude“ mit einer Silber-Prämierung ausgezeichnet wurde. „Statt mit einem Abbruch und Neubau viel Energie und Baumaterial zu verschwenden, wurde bei diesem Projekt ein ehemaliges Druckereigebäude weitgehend erhalten und in ein Bürogebäude umgewandelt. Durch die Beibehaltung baulicher Strukturen sind architektonisch sehr interessante Räume entstanden“, lobte die Jury.
In der Kategorie „Modernisierung Ein-/Zweifamilienhaus“ wurde ein Objekt mit Silber geehrt: Ein umgebautes Wohnhaus in Notzingen (Landkreis Esslingen).
Prämiertes Wohnhaus in Reutlingen
Bei den Neubauten geht ein Preis nach Reutlingen. Hier steht das „Haus 11“, es bekommt die Prämierung in Gold in der Kategorie „Neubau Mehrfamilienhaus/Geschosswohnungsbau“. Das einseitig angebaute Mehrfamilienhaus wurde in Holzrahmenbauweise mit Brettschichtholzdecken und Massivkeller errichtet. Für den Neubau wurde Baumaterial aus einer abgebrochenen Garage wiederverwendet.
Ein weiteres ausgezeichnetes Objekt in der Kategorie ist das Projekt „Solios“ in Kirchzarten (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Der „Sonderpreis Ensemble Neubau“ geht ebenfalls in die Region Stuttgart: an die Arealentwicklung und das Energiekonzept „Neue Ortsmitte“ in Walddorfhäslach (Landkreis Reutlingen). Vier moderne Neubauten mit insgesamt 27 Wohnungen und einer Tiefgarage entstehen in unmittelbarer Nähe der restaurierten, denkmalgeschützten Gebäude des Ortskerns.
Preis für ein Landratsamt in Biberach
Öffentliche neue Bauten wurden auch prämiert: In der Kategorie „Neubau Nichtwohngebäude“ freuen sich über die Gold-Prämierung die Bauherren – und Rapp Architekten aus Ulm – des Verwaltungsgebäudes des Biberacher Landratsamtes.
Die Jury überzeugte die Holzhybridbauweise, die mit einer Keramikfassade und einer extensiven Dachbegrünung errichtet wurden. „Beim Bau wurde auf möglichst natürliche Baumaterialien wie Parkett, Kautschuk und Schafswollteppich für die Bodenbeläge geachtet“, hieß es in der Jury-Begründung zum Neubau in Biberach.
Silber ging in dieser Kategorie an die Kindertagesstätte Egon-Eiermann-Allee in Karlsruhe.
Denkmalpreis geht nach Meersburg
In der Kategorie „Modernisierung Mehrfamilienhaus/Geschosswohnungsbau“ gingen die Preise in Silber nach Lahr (Ortenaukreis) für die „Gelbe Mühle“, und nach Tübingen für das Projekt „Schleifmühlenweg“.
Den Sonderpreis „Baukultur Bestand“ erhält das Haus für Auszubildende in Pflegeberufen in Tübingen. Den Sonderpreis „Denkmal“ bekommt das St. Sebastian Bruderschaftshaus in Meersburg (Bodenseekreis).