Stuttgart - Das Ende haben die beiden so professionell öffentlich gemacht wie ihre gemeinsamen zehn Jahre zuvor. Via „Bild“-Zeitung, garniert mit vielen Fotos, ließen die van der Vaarts wissen, sie hätten sich „leider im Lauf der Zeit auseinandergelebt“ (Sylvie) und seien „unendlich traurig, dass es mit uns nicht geklappt hat“ (Rafael). Dieses Musterbeispiel von Krisen-PR zeitigte den gewünschten Effekt: Der Eklat, der den „schleichenden Prozess“ (Sylvie) offenbarte, kam in der Berichterstattung eher am Rande vor; der HSV-Star hatte seine Frau vor den Gästen der eigenen Silvesterparty ins Gesicht geschlagen und zu Boden geschickt.

 

Alles kein großes Problem für das aus den Niederlanden importierte Glamour-Couple der deutschen Unterhaltungsindustrie. Mit der gestrigen Bekanntgabe der Trennung wurde sogleich das weitere Vorgehen skizziert. Sylvie akzeptierte postwendend die Entschuldigung ihres Noch-Ehemannes und kündigte an, erst einmal mit dem gemeinsamen Söhnchen in der erst kürzlich öffentlichkeitswirksam bezogenen 400-Quadratmeter-Wohnung in Hamburg-Eppendorf zu bleiben. Und er, kürzlich erst öffentlichkeitswirksam aus der Verletzungspause zurückgekehrt, geht bis 10. Januar mit dem Verein ins Trainingslager nach Abu Dhabi.

Als im Jahr 2003 der damals 20-jährige Profi bei Ajax Amsterdam die fünf Jahre ältere blonde MTV-Moderatorin als Freundin vorstellte, witterte der Boulevard den Stoff, aus dem man Beckhams für Deutschland macht. Und so geschah es: Die Hochzeit 2005, parallel zu Rafaels erster Verpflichtung beim HSV, ein Jahr darauf die Geburt des Kindes, sein Vertrag bei Real Madrid und ihre Verpflichtung als Jurorin bei Bohlens „Supertalent“ auf RTL, sogar ihr Kampf gegen den Krebs, ihre spektakuläre Rückkehr auf den Bildschirm bei „Let’s dance“, zuletzt seine triumphale Rückkehr nach Hamburg – alles wurde Futter für die Medien. Und die beiden bedienten deren Hunger gern und offensiv: Homestorys, Interviews, Fotostrecken, Präsenzen auf Twitter und Facebook . . . Es war eine Geschäftsbeziehung, die sich für alle Beteiligten gelohnt hat. Und sie ist nicht zu Ende.