Der Abriss ist endgültig vom Tisch, das Land will in das markante Gebäude an der Jägerstraße einziehen. Auch die Uni-Mensa kommt dort vorübergehend unter.

Stuttgart - Das Finanzministerium hat auf StZ-Anfrage bestätigt, dass das Land der „große Büromieter“ ist, mit dem der Münchner Investor Reiß & Co. Real Estate wegen der Anmietung des Klinkerbaus an der Jägerstraße in der Stuttgarter City verhandelt. Angedacht sei, dass der markante Bau der Stuttgarter Architekten Lederer, Oei und Ragnarsdóttir für Büros der beiden staatlichen Ämter Vermögen und Bau Stuttgart sowie Bundesbau genutzt werde.

 

Zudem ist im Erdgeschoss eine Nutzung als Interims-Mensa während der Sanierung der Universitätsmensa in der Holzgartenstraße vorgesehen. Die durch einen Umzug gegebenenfalls frei werdenden Flächen fänden voraussichtlich für anstehende Sanierungsrochaden im Behördenbereich Verwendung, sagte eine Sprecherin.

Aufregung wegen Abrissdrohung

Der Plan, dort Appartements einzurichten, wäre damit laut Stadt vom Tisch. 2016 hatte der Münchner Investor im Rathaus und in Architekturkreisen für Aufregung gesorgt, als er einen Abriss des erst 1996 erstellten Lederer-Baus ankündigte. Die Stadt betonte die städtebauliche Bedeutung und stellte fest, dass Reiß das Grundstück nur so intensiv wie die EnBW bebauen dürfe, sofern ein aufwendiges Bebauungsplanverfahren dies genehmige. Das löste beim Investor ein Umdenken aus.

Der ältere Teil der ehemaligen EnBW-Zentrale, erstellt vom nicht minder bekannten Büro Kammerer und Belz, soll in Kürze abgerissen werden. Neuer Nutzer wird die Hotelkette Motel One, die in der City eine weitere Dependance mit 400 Zimmern eröffnet. Der Baubeginn soll im Sommer kommenden Jahres erfolgen.