Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Der Eiermann-Campus war im Besitz des Investors CB Richard Ellis, der aber im Juni 2011 Insolvenz angemeldet hat; die Firma existiert nicht mehr. Derzeit kümmern sich die Insolvenzverwalter Claudia Jansen und Stephan Schlegel um das Gelände; im Hintergrund hat der Hauptgläubiger, die Immobilienbank DG Hyp, ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Sie kann gemeinsam mit den anderen Gläubigern jederzeit entscheiden, kein Geld mehr in den Unterhalt zu stecken und das Objekt aufzugeben.

 

Das haben die Insolvenzverwalter für Ende Juni angekündigt. Laut Finanzbürgermeister Michael Föll sei dies nicht so ungewöhnlich: Es gebe in Stuttgart derzeit fünf oder sechs herrenlose Grundstücke. Die Dimension beim IBM-Gelände sei aber einzigartig. „Wenn die Sanierungskosten zu hoch oder die Beseitigung von Altlasten zu teuer ist, kann eine Immobilie einen negativen Wert bekommen und wird manchmal sich selbst überlassen“, sagt Föll.

Die Stadt habe in einem solchen Fall lediglich die Pflicht, das Objekt so zu sichern, dass niemand zu Schaden komme. In der Realität könnte es dann zu einem langsamen Verfall des Geländes kommen. So trug es sich viele Jahre lang mit einer Bauruine an der Blauen Brücke in Tübingen zu – der Schandfleck konnte erst beseitigt werden, nachdem sich die Stadt Tübingen entschlossen hatte, das Gelände den Gläubigerbanken abzukaufen. Ein herrenloses Grundstück, so Föll, könne im Übrigen jeder übernehmen – mit allen Rechten und Pflichten.

Die Zwangsversteigerung