„Zur Anatomie des Flecks“ heißt eine Ausstellung mit Werken des langjährigen Tübinger Universitätszeichners Frido Hohberger, die am 17. März im Oberlichtsaal neben der Stadtbibliothek Sindelfingen eröffnet wird.

Ab Donnerstag ist im Oberlichtsaal neben der Sindelfinger Stadtbibliothek die Ausstellung „Zur Anatomie des Flecks – Frido Hohberger“ zu sehen. Die Vernissage findet am 17. März um 19.30 Uhr statt. Zur Begrüßung spricht Ausstellungskurator Felix Sommer, die Einführungsrede hält der Kunsthistoriker Walter Springer.

 

Frido Hohberger war lange Zeit Universitätszeichner an der Uni in Tübingen. Dahinter verbirgt sich nicht etwa eine Assistentenaufgabe, sondern vielmehr ein Amt oder Titel, den bereits so honorige Personen wie beispielsweise Eduard Mörike führen durften. Angegliedert ist der Titel an eine Schule des Zeichnens innerhalb der Universität, wo Studierenden ästhetisches Wissen und zeichnerisches Können vermittelt wird. Die Kurse besuchen die klassische Antikensammlung, die Anatomische Schausammlung, den Botanischen Garten oder in der zoologischen Schausammlung. Und immer wieder, so erklärt der Sindelfinger Ausstellungsleiter Felix Sommer, habe Hohberger die Studierenden vor Ort beim Zeichnen gezeichnet. „Hohberger ist im klassischen Sinne ein Beobachter, und im Zeichnen ein Analytiker, weniger der flüchtige Augenblick interessiert ihn, als vielmehr das Typische, sprich das Charakteristische vielleicht sogar das Archetypische“, beschreibt Sommer.

Sinnlicher Kontakt zu Farben

„Wenn ich drei bis vier Monate gemalt habe, habe ich wieder Lust zu zeichnen und umgekehrt“, berichtet Frido Hohberger selbst. „Ich mache häufig auch beides nebenher.“ Im Zeichnen reiche es ihm nicht, abstrakt zu bleiben. „Da bleibe ich eher figurativ in einem transformatorischen Prozess“, sagt der Tübinger. In der Malerei gehe es ihm dagegen umgekehrt. „Da möchte ich die Farben nicht in eine Figur zwängen, weil ich so einen Respekt vor der Farbe habe, dass sie für mich keine dienende Funktion haben soll“, erläutert er.

Die Ausstellung kann bis einschließlich 23. April zu folgenden Öffnungszeiten im Oberlichtsaal besichtigt werden: freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.