Von der Politik zum Fußball: Der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel soll Chef der neuen Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes werden.

Erfurt - Der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel soll Chef der neuen Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes werden. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, wird der FDP-Politiker am Freitag beim DFB-Bundestag in Erfurt von den Delegierten in das Amt gewählt und künftig das fünfköpfige Gremium leiten. Die Einführung einer Ethikkommission und einer reformierten Compliance-Struktur hatte DFB-Chef Reinhard Grindel als Konsequenz aus der Affäre um das Organisationskomitee des WM-Sommermärchens 2006 angekündigt.

 

Das Ethikgremium kann eigenständig und unabhängig von den DFB-Strukturen in Verdachtsfällen Ermittlungen aufnehmen. Eine separate rechtsprechende Kammer wie beim Weltverband FIFA soll es aber nicht geben. Innerhalb der Gerichtsbarkeit des Verbandes sollen neben den Vorsitzenden der DFB-Rechtskammern durch den Bundestag zwei Beisitzer installiert werden.

Kinkel war unter Bundeskanzler Helmut Kohl in den 90er Jahren Justiz- und Außenminister. Von 1994 bis 2002 saß er im Deutschen Bundestag. Von 1993 bis 1995 war er Bundesvorsitzender der FDP.