Maurizio Arrivabene war schon der Marlboro-Mann und der Ferrari-Capo – und der Italiener bringt deshalb einige Qualitäten mit, um beim Fußball-Club Juventus Turin als Geschäftsführer zu arbeiten.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Er kennt den Geschmack von Freiheit und Abenteuer. Er kennt den vollen Geschmack einer Marlboro-Zigarette. Maurizio Arrivabene war von 1997 bis November 2014 Manager bei Tabakgigant Philip Morris, zu dem bekannte Marken zählen wie Marlboro, L&M, Benson & Hedges, John Player & Sons, Philip Morris, Chesterfield, Lark, Dji Sam Joe 234 und Longbeach. Danach wurde der Italiener als Teamchef des Formel-1-Rennstalles Ferrari berufen, was im engeren Sinne damit zu tun hatte, dass das Unternehmen Sponsor der Scuderia war, und im weiteren Sinne damit, dass die Tätigkeit ebenfalls mit Rauch zu tun hatte. Allerdings löst ein rauchender Motor bei den Verantwortlichen andere Gefühle aus als ein rauchender Cowboy – weil der Erfolg ausblieb, löste sich die Verbindung im Januar 2019 mit viel Schall in Rauch auf.

 

Doch das Geflecht der Beziehungen in der Welt der Wirtschaft ist oft so eng geknüpft, dass es einen Fallenden auffängt. Maurizio Arrivabene soll Geschäftsführer von Juventus Turin werden, was nicht überrascht. Schließlich gehört der 64-Jährige seit 2012 zum Vorstand des italienischen Fußball-Rekordmeisters, außerdem heißt der Juve-Präsident Andrea Agnelli, der zugleich im Vorstand des Autokonzerns Fiat sitzt, zu dessen Töchtern Ferrari zählt. Nachdem der Club in der Serie A nur Vierter geworden war, mussten Sportdirektor Fabio Paratici und Trainer Andrea Pirlo gehen. Nun also der Mann, der den Geschmack von Tabak und den Klang von rassigen Motoren in sich vereint – auf diese maskuline Mischung sollte die alte Dame Juve doch abfahren ...