Die Lage beim VfB Stuttgart ist prekär – findet auch der ehemalige Innenverteidiger Holger Badstuber, der deutliche Worte über die Situation bei seinem Ex-Club findet.

Sport: Marco Seliger (sem)

Vier Jahre lang war der ehemalige Nationalspieler Holger Badstuber (33) für den VfB Stuttgart aktiv und stand während seiner Zeit in Cannstatt von 2017 bis 2021 meist für eine klare Kante – was sich nach seinem Karriereende nun offenbar so fortsetzt. In einer Kolumne auf seiner Internetseite ging Badstuber mit seinem Ex-Club hart ins Gericht.

 

„Als mein Vertrag beendet war, habe ich dem VfB das gewünscht, was ich mir zu meiner aktiven Zeit dort auch oft gewünscht hatte: Ruhe und einen sicheren Platz in der Bundesliga. Nichts Anderes verdienen Club und Fans. Jetzt, mit etwas Abstand, stelle ich fest, dass mein Wunsch bislang nicht Realität wurde“, schrieb Badstuber. Und weiter: „Nach einer schwierigen Saison 2021/22, nach der der VfB mit einem blauen Auge davongekommen ist, stagniert die Entwicklung weiterhin.“

Dem aktuellen VfB-Team, so Badstuber weiter, fehle es an Stabilität, Erfahrung und einem festen Konstrukt, durch das zumindest ein bisschen Konstanz aufgebracht werden könnte: „Zudem habe ich nicht das Gefühl, dass die Spieler begriffen haben, dass es schon JETZT um den Nichtabstieg geht.“

Badstuber schrieb weiter, dass „das Risiko, mit so vielen jungen Spielern und deren Unerfahrenheit in die Saison zu gehen“, zu groß sei – und kam später zu diesem Schluss: „Der VfB ist nun ein Durchgangsverein, da gerade die jüngere Generation versucht Spielzeit zu bekommen, um daraufhin weiterzuziehen. Die Folgen sind fehlende Identität und Identifikation mit diesem ehrwürdigen Traditionsverein.“

Am Ende äußerte der ehemalige Abwehrmann Badstuber noch einen Wunsch: „Ich hoffe, dass sich der VfB Stück für Stück verbessert, zwei bis drei Spieler aus dem eigenen Stall durchboxt, Konstanz findet und irgendwann endlich wieder zu einer festen Größe in der Bundesliga wird. Wie es sich für einen grandiosen Verein wie Stuttgart gehört.“